An alle mit Verstand,Hoffnung und Wissen
Bei einer ähnlichen Wahl auf dem Balkan würde die westliche Welt „Betrug!“ schreien, die Wahlsieger nicht anerkennen und mir Truppen drohen. Bleibt mir als überzeugtem Europäer nur die Hoffnung, dass ein sich mehr und mehr einigendes Europa ein gesundes und regulierendes Gegengewicht zu den egozentrischen und chauvinistischen Amerikanern bilden wird (ich weiß, ich weiß, nicht alle Amis sind gleich...) – auch wenn, zugegebenermaßen, die schlimmsten Genozide des letzten Jahrhunderts von der „Alten Welt“ ausgingen (unsere Väter und Großväter größtenteils ganz vorne weg). Aber Europa hat gelernt – und aus „God´s own country“ wird auf absehbare Zeit kein vernünftiger Gedanke zu erwarten sein.
Slainte
Rosebud.
Das es viele Faschisten in Europa gibt weis ich auch. Aber in Amerika... Und dann wird so einer auch noch Präsident dort.
Vielleicht sollte man Gore fragen, ob er nicht nach Deutschland kommen will. Wir hätten da noch einen passenden Posten neu zu besetzten. Der derzeitige Platzhalter hats irgendwie nicht so drauf.
daß republikanisch Wahlmänner die Beule mit oder ohne Absicht falsch setzen. Es ist doch bald Weihnachten, und da darf man ja wohl noch an Wunder glauben - oder ?
Wegen des knappen Wahlausgangs und seinen unschönen Begleiterscheinungen, gehen viele sogar davon aus, dass er einige Kabinettsposten mit Demokraten besetzt. Mehrheitsentscheidungen kann und muss er jedenfalls im Stile einer großen Koalition in Abstimmung mit den Demokraten abstimmen.
Bush als Kriegstreiber? Dagegen spricht, dass er die Truppen aus Europa abziehen will und sein Schwerpunkt in der Innenpolitik liegen wird.
Gore als Hoffnungsträger? Was wisst Ihr denn von diesem Mann? Er hat den Wahlkampf verloren, trotz der tollen Bilanz, die die Demokraten unter Clinton vorlegen konnten. U.a. weil er als blutleerer Technokrat gilt.
Wahlbetrug? Es waren zuerst die Demokraten, die sich den Vorwurf der Manipulation gefallen lassen mussten, da sie von Anfang an nicht alle Wahlkreise neu auszählen lassen wollten, sondern nur die, in denen Gore am weitesten vorne lag. Ein großer taktischer Fehler der Goreanwälte!
Als immer schön sachlich bleiben!
Gruß Dampf
Dennoch bin ich der Meinung, dass die Handzählungen unrechtens waren, denn wenn man mit Handzählungen zu anderen Ergebnissen kommt, wie mit der mschinellen Auszählung, dann wäre dies eine Ungleichbehandlung (verfassungswidrig).
In anderen Bezirken Floridas und in allen anderen Staaten hätte man dann per Hand auszählen müssen.
Ich habe aber keine Angst, dass Bush der Wirtschaft schaden kann, zu stark sind da die wirtschaftlichen Interessen - auch untert den Republikanern, die jetzt sicher auch zeigen wollen, dass sie eine hohe Konjunktur erhalten können. Zu stark auch der Einfluss der Demokraten im Kongress, die dort ein Veto haben.
Die USA und die Welt haben auch Ronald Reagan überlebt !
Die Todesstrafe ist sicher ein unrühmliches Kapitel - nicht nur seitens Bush sondern vieler US-Bundestaaten und den USA insgesamt.
Naja - hoffen wir das beste, aber Bush ist auf jeden Fall "irgendwie peinlich für dieses Land". Andererseits - irgendwann sagte mal ein kluger Kopf, dass jedes Land von dem regiert wird, den es verdient. Umso mehr sollte das für eine Demokratie gelten.
Gruss
haha
...und was viel schlimmer ist. der wahlkampf wird immer mehr eine show und kein informieren der waehler ueber polit. ziele. - das ist lange vorbei.
uebrigens war das gesamte schroeder-wahlkampfteam beim letzten clinton-wahlkampf in den usa - und hat dort den kollegen ueber die schulter geschaut....
Aber wie gesagt, es war noch nie grossartig anders. Entweder wurde ein Personenwahlkampf geführt oder Ängste vor dem bösen Iwan oder ähnlichem geschürt. Schau Dir mal die Wahlplakate aus den Fünfzigern daraufhin an.
Gruß Dampf
Solche im Nachhinein Betrachtungen, die zudem das Ergebnis langwieriger Verhandlungen vor dem Supreme Court Floridas sind, halte ich für sehr gewagt, da diese Leute die nun mit den klugen Ratschlägen kommen nachdem eine Lösung auf dem Tisch liegt, doch anzeigen es schon immer und noch viel besser gewußt zu haben. Nur in den Tagen als dieser vermeintliche Fehler begangen wurde waren auch diese Leute zu dieser Frage ganz Still. Zudem gibt es genausoviele Gründe, die dafür sprechen, daß es angemessen war nur in bestimmten Wahlbezirken Floridas nachzählen zu lassen, denen nur von den zuständigen Richtern geringeres Gewicht beigemessen wurde. Es geht hier also sehr um Gesetzesauslegungen und Ermessensfragen, die garantiert weder diese nun so klugen US Rechtsprofessoren noch hier im Board vor 2 bis 3 Wochen korrekt beantwortet worden wären. Zumindest hat sich damals keiner hervorgewagt Stellung zu beziehen...
HAHAHA: Dein Statement, daß es einer verfassungswidrigen Ungleichbehandlung gleichkommt, wenn man bei Handauszählungen zu anderen Ergebnissen kommt als bei maschineller Auszählung habe ich weder vom Supreme Court Washingtons noch durch die Wiederholung hier im Board verstanden. Ist es nicht eine viel schwerwiegendere Ungleichbehandlung nur die Stimmen zu werten, bei denen die Stanzmaschinenen wirklich ein Loch und nicht nur eine Ausbeulung erzeugten. Das Wahlgesetz Floridas stellt auf den Wählerwillen ab und der wäre auch noch mit Ausbeulungen festellbar gewesen. M.E. hat der Supreme Court Washingtons seine Kompetenzen mit der Einmischung in die Auslegung von Floridas Wahlgesetz klar überschritten, aber für die Beantwortung vermeintlicher US Verfassungsfragen sind wir hier im Board wohl alle nicht die richtigen Ansprechpartner.
Mit der Anmerkung des Supreme Courts Washingtons es sei ja nun ohnehin auch zu spät noch per Hand auszuzählen, nachdem gerade dieses Gericht eine rechtzeitige Handnachzählung zweimal verhindert/gestoppt hatte ist das Urteil an Lächerlichkeit und Obskurität nicht mehr zu überbieten. Ich habe daher vor keinem Gericht dieser Welt eine geringere Achtung als vor dem US Supreme Court Washingtons. Mir ist klar, daß die Juristerei nichts mit Gerechtigkeit sondern mit der Anwendung von hoffentlich mehr oder minder gerechten Gesetzen zu tun hat (hat man mir in meiner ersten Vorlesungstunde zu diesem Thema gesagt), aber das man sich nicht mal bemüht eine plausible Urteilsbegründung, wenn sie schon parteipolitisch motiviert ist, zu verfassen, ist der Gipfel der Unverfrorenheit.
Gruß furby
Und das ist es was der Supreme Court verschleiern will !! :=)
Natürlich versteht sich der eine oder andere Präsident für die einen oder anderen Lobbyisten zuständig, aber betrachtet man das ganze, dann ist es anscheinend so, daß in Amerika noch immer so viele Menschen wohnen, die die zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Das ist so ähnlich wie einzelne Japaner, die immernoch auf ihren Inseln sitzen und denken, daß der Krieg noch nicht vorbei ist.
Am Abend der Wahl habe ich mir im fernsehen die Verteilung der gewonnenen Staaten angesehen, und wenn man die betrachtet, dann wird schnell deutlich, daß Gore lediglich in den Großstädten einen Sieg einfahren konnte, jedoch keine Chance im ländlichen Bereich der USA hatte. Und da kommt ein falsches Bild der Europäer zum tragen, denn die Amis wohnen nicht in der Mehrzahl in riesigen Städten, sie wohnen auf dem Land, und da herrscht eben noch die Meinung, daß jeder Mann eine Waffe brauche und sich immer und überall Verteidigen müsse.
Und die Landbevölkerung hat daraus folgend auch weniger interesse an Politik, und deshalb mehr Angst. Daher sind sie dann schneller von einem Menschen angetan, der Stärke und Agressivität ausstrahlt.
Eine ähnliche Situation ergibt sich in Rußland.
Es werden daher immer kleine Staaten sein, die im Liberalisierungsprozeß eine Führungsrolle einnehmen.
Und das noch zum Schluß: Amerika wird immer aus einer Europäischen Sichtweise konservativ und hartnäckig wirken, da die Amis in dieser Entwicklung Europa einfach nachstehen. Daran ändert auch der name des Präsidenten nichts.
Ich selbst hätte jedoch auch für Gore gestimmt.
"Als sie sich nun endlich an der Macht wähnten, stellten sie fest, daß sie nur an der Regierung waren." - Er hat das natürlich mit Blick auf die Reformisten formuliert.
Entweder die maschinelle Zählung ist g e n e r e l l fehlerhaft, dann müssen alle Wahlkreise neu ausgezählt werden, oder man lässt es ganz - sich nur die Rosinen rauspicken und scheinheilig mit obigen Slogan zu argumentieren ist ja wohl völlig daneben.
Gruß Dampf
Sich irgendwo einmischen mit dem Argument, es gehe um den Willen des Volkes
Sich einmischen mit dem Argument, das menschliche Leben sei ein Grundrecht
Sich einmischen mit dem Argument, es gehe um gemeinsame, internationale Interessen
Kriegführen, ohne daß Ölinteressen vermutet werden
Handelskonferenzen beeinflussen, ohne daß Lobbyismus unterstellt wird
Leider interessiert kaum einen Amerikaner den Rest der Welt.
PS: Wußtet ihr, daß es dort die "The Earth is flat Society" gibt mit mehreren hunderttausend Mitgliedern?
Kicky hat es eigentlich treffend formuliert - Bush ist das Ergebnis einer Wahl in einer Bananen- äh sorry Ölrepublik.
Die Börse feiert nur Bush-Aktien - es wird nicht einmal kurzfristig einen Hype geben - das Einzige was uns jetzt retten kann, ist die Politik von Alan. Aber für mich wird auch der alt, er hat für meinen Geschmack viel zu lange gewartet und kann im Prinzip nächste Woche nicht das Ruder um 180 herumreißen, weil die Märkte sofort wittern würden, daß es nicht nur mehr glimmt sondern voll brennt. Und wenn Alan nur "auf neutral geht", dann vergeht wieder zu viel Zeit, um die Investitionsbereitschaft und die Stimmung schlechthin zu stimulieren.
Also die Jahresendrallye ist tot - es lebe der (volatile) Seitwärtstrend - und da hoffe ich nur, daß der nicht bricht - 6300 im DAX und dann geht es los - ich habe gestern mein Bärenfell herausgeholt, leider habe ich meine Calls und ein paar Aktien erst gestern abend verkauft (hatte dummerweise den ganzen Tag Besprechungen, Vorträge etx.) - das hat mir mehr als einen Tausender gekostet und mich richtig zornig gemacht. Für den Nicht-Day-Trader ist die Börse wohl out, überlege mir weiter zu verkaufen.
Gruß Idefix
Bronco: Tucholsky paßt sogar auf Bush, sehr schön.
Idefix: Es sieht wirklich so aus, wie Du es darstellst. Die großen Impulse aus der Befriedung und Beedigung der US Wahl gehen nicht mehr aus bzw. wurden offenbar schon vor einer Woche zusammen mit der Greenspan Meldung vorweggenommen. Der nächste entscheidende Impuls könnte von Greenspan am 19. Dez. ausgehen, - nur realistisch erwarten kann man von ihm einen Zinsschritt wohl erst für nächstes Jahr. Ergo siehts eher nach toter Hose aus für dieses Jahr. Das einzig positive daran ist für mich, daß es meist anders kam, als man es sich zuvor zusammenreimte...
Gruß furby
--On Dec. 18, the electors convene in their state capitals to cast ballots for president and vice president as the Electoral College.
-- On Jan. 3, 2001, the 107th Congress convenes. Once its organizational business is conducted, it is likely to hold confirmation hearings for the first of Bush's appointees.
-- By Jan. 6, 2001, under the U.S. Constitution, Congress must certify the Electoral College results.
-- On Jan. 20, the new president takes office.
Es soll ja schon vorgekommen sein,dass es unter den Wahlmännern einige Abweicher gab,aber ich halte das jetzt für eher unwahrscheinlich.Zu den in Europa befürchteten Folgen:
http://www.cnn.com/2000/WORLD/europe/12/13/bush.europe/index.htmlThe second reason for alarm in European capitals is that Condoleeza Rice, Bush’s foreign affairs guru who is expected to become his national security adviser, suggested during the campaign that a Bush administration would pull back U.S. troops from worldwide peace-keeping duties.
Specifically, she suggested U.S. troops might be pulled back from Bosnia and Kosovo, leaving Europe to take over more of their duties in the Balkans.
The Bush team has sought to moderate worries, saying that no troops would be taken out of the Balkans without the allies being consulted.
'Star Wars' revisited
But any such pull-back could lead to a dilution of America’s dominant role in NATO and an uneasy relationship with a European Union already developing its own defence dimension with a rapid reaction force of 60,000 troops.
There were early spats between the Clinton administration and Europe over Bosnia, and a repeat of those tensions is feared.
Thirdly, European leaders will be worried by Bush’s allegedly robust views on such issues such as global warming and climate change following the rows between the United States and the Europeans at the recent Hague conference, which broke up in acrimony.
Al Gore had a reputation to defend as an environmental enthusiast, and although American politicians tangle with the gas-guzzling U.S. lifestyle at their peril, Europeans would have expected him to be more co-operative than Bush in seeking a compromise on greenhouse gases.
A fourth cause of worry will be Bush’s expressed enthusiasm for the development of a new anti-missile shield for America, the so-called National Missile Defence (NMD) or "Son of Star Wars" plan.
There has been sharp criticism of such a plan by Russia’s Putin. Chancellor Gerhard Schroeder of Germany and President Jacques Chirac of France have backed his objections.
They argue that NMD would lead to America abandoning the 1972 Anti-Ballistic Missile Treaty and to the danger of an escalating, and expensive, nuclear arms race as others felt impelled to follow.
Das sind auch meine Befürchtungen: dass die Umweltprobleme hintangestellt werden,dass die USA sich aus den Folgen des von Ihnen massgeblich zu werantwortenden Desasters im Kosovo zurückziehen ,und dass dieser sowohl in seiner Effektivität als auch wegen der enorm hohen Kosten stark umstrittene Raketenabwehrschild das politische Klima wieder vergiften wird und Bush uns ganz schnell in irgendeinen Krieg hineinzieht
ein schlauer kopf da gestern abend sagte noch, das Problem mit Bush sei nicht unbedingt seine Dummheit oder fehlendes politisches Gespür, denn er hat ja auch viele (relativ) qualifizierte Berater, notfalls auch seinen Dad, der zumindest erfahrung hat.
die Frage war dann: was passiert nun aber, wenn der ewige Halbstarke mal einen schlechten Rat seiner Berater auf den Tisch bekommt und gar nicht merkt dass dies ein schlechter Rat ist?... (worst-case scenario)
oops we're running into trouble here
so einem menschen ist es natürlich auch zuzutrauen, sich in Zeiten fehlender politischer Unterstützung über einen Krieg zu produzieren und definieren (wie oben schon angesprochen), vielleicht auch unter "Anraten" seiner Lobbyisten (Experten sprechen hier vom militärisch-industriellen Komplex - sorry). natürlich ist das abwegig, dennoch kommt bei mir, und ich glaube auch bei euch, ein unwohles gefühl auf, wenn man so einen mann an der spitze der weltmacht wähnt, egal wer nun wirklich regiert. so ein mann ist ein absoluter unsicherheitsfaktor, und das wird schon intuitiv gesehen unserem lieblingsbetätigungsfeld keine freude bereiten.
es kann also teuer werden, und im übrigen ist es auch bitter wenn man sieht wie sich so ein volk zurück in die steinzeit wählen kann.
gruß stranger
Das ist meine bescheidene Sicht der Ding. Kümmert Euch um Euren Laden stellt Europa gescheit auf die Beine und laßt die an der Nasdaq und am Dow machen was sie wollen.
http://www.time.com/time/poy2000/
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... da schau' 'mal einer guck, haben die Amis ihren neuen Oberhäuptling doch schnell liebgewonnen. Zumindest ein Teil der Presse ;-).