An AfD-Wähler
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 05.09.16 17:46 | ||||
Eröffnet am: | 05.09.16 09:36 | von: spekulator | Anzahl Beiträge: | 30 |
Neuester Beitrag: | 05.09.16 17:46 | von: Lucky79 | Leser gesamt: | 4.198 |
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Liebe potentielle AfD-Wählerinnen und Wähler in Mecklenburg-Vorpommern, keine Sorge, hier folgt keine Hasstirade auf euch.
Keine Unterstellung von Dummheit oder die "Nazi-Keule" oder sonstiges. Wer AfD wählt - ist nicht automatisch Nazi oder dumm.
Aber, ich bitte euch, wie es bei einer Wahl üblich ist, genau zu überlegen, nicht für WEN ihr eure Stimme gebt, sondern für WAS. Genauer gesagt: WESHALB möchtet ihr die AfD wählen?
Ich bin keine Zeitung, keine staatliche Institution, ich bin Künstler, mein Geld verdiene ich ausschließlich damit, Bücher zu schreiben und auf der Bühne zu stehen. Politisch betätige ich mich nicht. Dies nur vorweg. Prüft es gerne nach.
Nun aber: ihr möchtet eine freie Gesellschaft, Meinungsfreiheit, Sicherheit, nehme ich an. Wie wir alle. Es ist euer gutes Recht, Angst zu haben. Der Strom der Flüchtlinge ist auch ziemlich beängstigend. Viele fremde Menschen, die unsere Sprache nicht sprechen, in einer anderen Kultur verwurzelt sind - klar, das kann einem schon Angst einjagen. Denn wir haben Angst vor dem, was wir nicht verstehen. Geht mir genau so.
Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen, ich war immer umgeben von Menschen mit anderen Hautfarben, anderen Sprachen und kulturellen Praktiken. Das macht mich nicht zu einem "besseren Menschen", sondern schlicht zu einem, der das, vor dem ihr vielleicht Angst habt, sein Leben lang kennt. Ich habe da keine Angst vor, weil ich damit aufgewachsen bin.
Sprich: ich bin umgeben von Deutschen und Türken und Polen und Russen und Griechen und Albanern und und und aufgewachsen. Ich bin deshalb nicht weniger und nicht mehr Deutsch geworden. Niemand hat mir meine Kultur weggenommen, niemand meine Sprache oder meine Freiheit. Kultur ist nichts, was sich wegnehmen lässt. Kultur wird gelebt, dadurch entsteht sie.
Und jeder lebt seine eigene Kultur.
Kultur ist kein Kantinenessen, das vom Chef bestimmt wird.
Kultur ist ein Buffet. Jeder darf so viel oder so wenig von so vielen oder wenigen Dingen nehmen, wie er mag.
Bei einem Buffet schaufelt niemand fremdes Zeug von seinem Teller auf euren Teller. Er sitzt allerhöchstens neben euch, und fragt "willste mal probieren?"
Und, klar, das riecht manchmal komisch, was der andere da auf dem Teller hat. Aber das ist der Preis, den man für eine freie Gesellschaft zahlt. Denn: ihr dürft ja auch auf dem Teller haben, was ihr wollt.
Eure Kultur ist so lange nicht in Gefahr, wie ihr sie selber praktiziert. Punkt. Die deutsche Sprache auch nicht. Sprache wandelt sich, immer schon. Aber Sprache ist auch etwas, was ihr bestimmt. Sprache ist, was ihr sprecht. Nicht andersherum.
Zum Schluss: Sicherheit. Die AfD möchte mehr Sicherheit für die Bürger. Aber Sicherheit bekommen wir nicht durch Grenzen. Sicherheit ist ein höchst subjektives Gefühl. Denn objektiv - gibt es keine Sicherheit. Das Gefühl von Sicherheit entsteht, unter anderem, durch Vertrauen.
Statistiken - sind der Feind des Gefühls von Sicherheit, denn sie sagen nichts über Individuen aus. Alles ist potentiell gefährlich. Busse, Himbeereis, Ich und Du. Flugzeuge sind, statistisch gesehen, angeblich das sicherste Verkehrsmittel der Welt. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
Dennoch habe ich so eine enorm verschissene Angst vor Flugzeugen, ich fahre lieber 10 Stunden Zug als zwei Stunden im Flieger zu sitzen, wenn es sich irgendwie arrangieren lässt.
Warum ist das so?
Weil Flugzeugkatastrophen immer so spektakulär sind. Weil sie so grauenhaft, so groß und plötzlich und vor allem: unerwartet sind.
Genau so ist es auch mit Terror. Terror ist spektakulär und grauenhaft, groß und plötzlich und unerwartet.
Und genau, wie nicht jedes Flugzeug abstürzt, genau so ist auch nicht jeder Moslem ein Terrorist.
Und genau wie kein Flugzeug abstürzt, weil es ein Flugzeug ist, sondern weil bei diesem einen, individuellen Flugzeug irgendetwas massiv falsch gelaufen ist, so ist auch kein Moslem ein islamistischer Terrorist, weil er Moslem ist. Sondern weil bei ihm etwas massiv falsch gelaufen ist. So wie Gudrun Ensslin oder Baader keine christlichen Terroristen waren, weil sie Christen waren, sondern weil bei ihnen etwas massiv falsch gelaufen ist.
Deutschland hat kein "Flüchtlingsproblem" oder ein "Islamismusproblem". Deutschland hat ein Angstproblem. Und daran wird, leider, auch die AfD nichts ändern können. Nur ihr selbst. Moslems werden nicht verschwinden, wenn man die AfD wählt. Terror wird nicht verschwinden, wenn man die AfD wählt. Auch die Angst wird nicht verschwinden, wenn man die AfD wählt. Auch nicht, wenn man SPD wählt, oder die CDU oder NPD oder oder oder.
Angst verschwindet nur, wenn man sich ihr stellt. Um dann zu sehen, dass die größte Bedrohung der eigene Kopf ist, der subjektive Sicherheit unmöglich macht.
Ich muss manchmal fliegen. Geht nicht anders. Es ist jedes mal ein Kampf. Aber: ich tue es trotzdem. Und jedes mal lerne ich die Vorteile ein kleines bisschen mehr zu schätzen. Und verliere ein kleines Stückchen Angst.
Was ich sagen will, ist folgendes: wählt, was ihr wollt. Dafür ist Demokratie da. Aber überlegt euch, ob die Partei eurer Wahl wirklich etwas an dem ändern kann, was euch bewegt, was euch Angst bereitet. Oder ob sie eure Angst nur teilt. Denn gemeinsam Angst zu haben - ist leider nicht die Lösung. Sondern das Gegenteil.
Gehabt euch wohl.
Viel Liebe,
geht aus dem text nicht wirklich hervor.......
insbesondere der letzte absatz gilt für ALLE parteien.......
fazit: nicht wirklich hilfreich für die wahlentscheidung.......
Was falsch wäre, ist aber eine Partei zu wählen, nur weil sie aktuell gut passende Parolen ausspricht.
Nochmal das Beispiel MeckPom:
MeckPom hat den geringsten Ausländeranteil der BRD. Es wurde noch nie eine Frau mit Burka z.B. in Schwerin gesehen. Die AfD hatte dort die selben Parolen. Kultur geht verlorgen, zu viele Ausländer, etc.
Die Menschen die dort von verschiedenen Quellen interviewt wurden sagten "Die AfD ändert endlich mal was!", "Es gibt zu viele Ausländern in D!", "Die machen uns alles kaputt!".
Wie können die dort solche Annahmen tätigen, ohne wirklich selbst mit denen in Berührung gekommen zu sein?
Das ist nur Stimmungs-/Meinungsmache, die aktuell von der breiten Bevölkerung wahrgenommen wird und eben (leider) viele anspricht. Jeder, der wirklich in einer Großstadt lebte, aufgewachsen ist, ist mit Ausländern groß geworden. Wie gesagt: Kultur geht nicht verloren. Es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht.
"Was falsch wäre, ist aber eine Partei zu wählen, nur weil sie aktuell gut passende Parolen ausspricht."
das machen nämlich alle parteien.
da werden plötzlich akws stillgelegt, die wehrpflicht abgeschafft oder geschenke unters volk gestreut.....obwohl im parteiprogramm ganz was anderes steht......
Aber eine Partei, die ein Land wie eine Firma führen möchte?
Bewusst eine höhere Arbeitslosenzahl will? So würde die Schere zwischen Arm und Reich noch schneller auseinander klaffen.
Das bringt dem "Ottonormalverbraucher" i.d.R. nur Nachteile.
Jeder Bürger sollte die Partei wählen dürfen, die er für richtig erachtet.
Schön wäre es, wenn man die über 20 Prozent Stimmen für die AFD in MeckPomm
als demokratische Wahl akzeptieren würde.
Eine Partei die aus dem Stand über 20 Prozent kommt hat seinen Grund.
Nicht nur bei den Altparteien, sondern auch mögliche "Gründe" bei den Wählern....
Das hat niemand gesagt! Aber ich bezweifle, dass sich viele der potenziellen Folgen bewusst wären, wenn diese Partei wirklich an die Regierung/Macht kommen würde.
Was hätte die AfD in der Situation gemacht und welche Konsequenzen wären daraus gezogen worden?
Oder aber um die AfD außen vor zu lassen:
Was wäre die Alternative gewesen? Und welche Konsequenzen hätte es dann gegeben?
MeckPom hat den geringsten Ausländeranteil der BRD. Es wurde noch nie eine Frau mit Burka z.B. in Schwerin gesehen. Die AfD hatte dort die selben Parolen. Kultur geht verlorgen, zu viele Ausländer, etc.
Die Menschen die dort von verschiedenen Quellen interviewt wurden sagten "Die AfD ändert endlich mal was!", "Es gibt zu viele Ausländern in D!", "Die machen uns alles kaputt!".
Wie können die dort solche Annahmen tätigen, ohne wirklich selbst mit denen in Berührung gekommen zu sein?"
.....wie kommen die dazu, so zu wählen? Vielleicht sehen die wie es in anderen Teil in D
zugeht und wollen nicht, dass es bei denen auch so wird.
Wenn 80% der Bevölkerung aus anderen Kulturkreisen kommen, wird natürlich die AfD
auch keine 20% mehr bekommen. Ganz einfache Rechnung.
http://crp-infotec.de/wp-content/uploads/d-auslaender-herkunft1.gif
Aktuell leben ca. 9 Mio Ausländern in D.
Gesamtbevölkerung ca. 81 Mio.
Heißt es leben ca. 72 Mio Deutsche in D.
Wenn der Ausländeranteil auf 80% steigen sollte, hätte D 360 Mio Einwohner (sofern die 72 Mio gleichbleibend sind).
Frage:
Wie wahrscheinlich ist es, dass noch 240 Mio Menschen kommen???
Das würde aus Kapazitätsgründen NIE funktionieren. Und so viele werden auch NIE kommen.
Glaube auch nicht, dass du schon viel mit Ausländern zu tun hattest.
Hauptsache eine dumme Unterstellung posten.
dann wäre jetzt einiges besser...
Außerdem hätte Petry keine Magnetwirkung gehabt,
und auch nicht eingeladen, so wie Merkel.
Und das war auch eine "dumme" Unterstellung deinerseits:
"Vielleicht sehen die wie es in anderen Teil in D
zugeht und wollen nicht, dass es bei denen auch so wird."
Der Terror und böswillige Migranten würden trotzdem nach D kommen. Egal wer an der Macht ist.
Da kann man die Grenzen noch so bewachen. Schau dir z.B. die Grenze USA-Mexiko an.
Wenn jemand drüber will, schafft er es auch.
Es ist die Frage, ob wie letztes Jahr > 1 Mio. Menschen über eine nicht gesicherte Grenze in Griechenland und 300.000 von Libyen nach Italien kommen könnem oder nur ca. 5.000 über eine gut geschützte Grenze wie in Spanien.
Immerhin trauen selbst lediglich eine Minderheit der AfD-Wähler der AfD zu politisch etwas Anständiges bewegen zu können.
D.h. die Mehrzahl der Wähler hat die AfD gewählt um ein Statement gegen das Establishment abzugeben, quasi eine Ohrfeige an die etablierten Parteien.
Und da spielen dann wesentlich mehr Dinge als die Flüchtlingsfrage eine Rolle, z.B. was wird mit der Rente, mit der Pflege der Alten, der zunehmenden Automatisierung und bedingten Arbeitsplatzverlusten, dem komplizierten ineffektiven teuren Verwaltungsapparat ( Stichwort Steuerreform, BGE, usw. ) , der vermögensmäßigen zunehmenden Ungleichverteilung, zunehmenden Chancenungleichheit, Kinderlosigkeit/Kinderunfreundlichkeit, dem maroden Bildungssystem bei dem immer mehr Lehrer fehlen, der zerfallenden Infrastruktur ( Stichwort Straßen und Brücken ), Breitbandausbau, uvm.
Egal wohin man schaut, aktuell leben wir auf Kosten der Substanz die man sich in den vergangenen 20 Jahren hat aufgebaut und haben seither keinen großen Wurf mehr gemacht und uns im Klein-Klein und gegenseitigen Blockieren geübt.
Wenn man sich die Demografie in Dtl. anschaut, so kommen sehr schwierige Jahre auf uns zu, Jahre in denen jedes Jahr hunderttausende Stellen bedingt des Renteneintritts und fehlendem Nachwuchs wegfallen, in denen die Last der Versorgung der Alten auf immer weniger bereits jetzt überlasteten jüngeren Schultern lastet.
Die Pflege der Alten wird für viele Bürger in Dtl. nicht mehr realisierbar sein, u.a. weil schlichtweg die Ressourcen fehlen. Bereits Jetzt kommen auf jeden Pfleger irgendwas um die 10 bis 12 Alte, was zur Folge hat dass die Fälle von Wundlagerung, Unterversorgung bishin ressourcenbedingter unterlassener Hilfeleistung wird zunehmen.
Man kann meiner Meinung nach davon ausgehen, dass die Pflege der Alten vorzugsweise in Osteuropa erfolgen wird. U.a. in Polen in denen der Beruf einen wesentlich höheren Stellenwert hat und wo die Quote Alte zu Pfleger deutlich niedriger liegt.
Die Frage ist, wollen wir soetwas? Wenn wir dies nicht wollen, wenn ältere Leute von Heute auch in Dtl. ihren Lebensabend verbringen wollen, so werden sie nicht umhin kommen größere Veränderungen zuzulassen. Mit dem altbewährten Marktprinzip wird man da nicht weit kommen, weils am Ende an den Ressourcen vor allem dem Personal scheitern wird.
U.a. zeigt sich, dass Seehofer und seine CSU im Aufflammen der Flüchtlingskrise mehr Stimmen als die CDU verloren hatte.
U.a. belegt dies auch Österreich, in denen die etablierten Parteien sich auf den nationalistischen Kurs begeben haben um dem Rechtsruck etwas entgegen zu setzen, mit dem Ergebnis, dass sie bei der Wahl noch viel mehr Stimmen verloren haben.
U.a. Frankreich Hollande, der sich ebenfalls auf einen etwas rechteren Kurs hat hinreißen lassen und geht damit kräftig baden.
Nein, wenn Stammwähler etwas hassen dann ist es eine hohe Wankelmütigkeit.
Besser ist es an seinem Kurs und Überzeugung festzuhalten und damit auch Stetigkeit und Souveränität auszustrahlen.
Was man der Union und Merkel sicherlich negativ anrechnen kann ist der Kurswechsel zur Willkommenskultur. Dies passt nicht wirklich gut zur Union wenn man die Historie betrachtet. Dies hat sicherlich auch der CDU einige Stimmen gekostet, denn auch dies ist letztendlich ein gewisses Maß an Wankelmütigkeit.
Würde die Union jedoch den Kurs erneut ändern, so kann man davon ausgehen, wäre der Stimmenverlust noch größer. Deshalb kann die Union eigentlich nur an dem bestehenden Kurs festhalten und versuchen über Kompromisslösungen die rechtskonservative Fraktion bei Laune zu halten.
Es gab in dieser Zeit weder BTW noch LTW in Bayern......und außerhalb Bayerns tritt die CSU nicht an. Wo und wie will die CSU da Stimmen verloren haben?
Umfragen sind keine Stimmenverluste sondern lediglich ein Barometer zur Messung der Stimmung.......aber eben keine Wahl. Nur bei Wahlen kann man Stimmen verlieren.
Siehe auch http://de.statista.com/statistik/daten/studie/...-nach-altersgruppen/
Da durch die massenhafte Einwanderung seit 2014/2015 hauptsächlich junge Ausländer in das Land kommen (ca. 75%, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/...nach-altersgruppen/) verändert das die Bevölkerungsstruktur der jungen Bevölkerung in hohem Maße. Da sind wir dann sehr schnell bei "jeder zweite Einwohner in DE zwischen 18 und 24 Jahren ist ein Ausländer".
Weitere soziale Probleme ergeben sich mittel- und langfristig zudem auch noch durch den Männerüberhang, den wir bereits jetzt schon haben (in Maßen), der aber durch die Zuwanderung durch v.a. junge Männer noch weiter verstärkt wird.
Sie haben aber nur deswegen stimmen verloren, weil sie zu wenig 'radikal'
waren und ihre Forderungen nicht durchsetzen konnten.