Ammex-Riesen Rebound 08!
Seite 23 von 190 Neuester Beitrag: 30.12.09 14:53 | ||||
Eröffnet am: | 15.02.08 14:18 | von: d007007007 | Anzahl Beiträge: | 5.725 |
Neuester Beitrag: | 30.12.09 14:53 | von: buran | Leser gesamt: | 71.062 |
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SEC setzt 26 Unternehmen vom Handel aus um „Corporate Hijacking“ zu bekämpfen
Die amerikanische Börsenaufsicht SEC (U.S. Securities and Exchange Comission) hat am gestrigen Donnerstag, 13.03.08, 26 Unternehmen vom Handel ihrer Wertpapiere an den entsprechenden Börsenplätzen suspendiert. Die Suspendierung ist der erste Schritt eines Aktionsplans, der erst vor kurzem ins Leben gerufenen „Microcap Fraud Working Group“ – einer SEC-Arbeitsgruppe, die sich der Bekämpfung und Aufdeckung von Betrugsfällen im Microcap-Bereich widmet.
Die 26 betroffenen Unternehmen stehen unter dem Verdacht, die Identität von inaktiven oder ruhenden, aber nach wie vor börsennotierten Unternehmen an sich gerissen zu haben. Ein solcher Vorgang wird von der SEC als „Corporate Hijacking“ (dt. „körperschaftliche Zweckentfremdung“), bezeichnet , wobei der Begriff „hijacking“ (dt. „Entführung“) deutlich den kriminellen Aspekt untersteicht.
Offiziell werden als Grund Unklarheiten und offene Fragen bezüglich des Status als „publicly-traded companies“ angeführt. Die Suspendierung wird als Beginn einer Kampagne betrachtet, die „non-exchange traded“ Unternehmen – also die nicht börsengelisteten sondern lediglich notierten Pennystocks aus dem OTC-Markt – einer verstärkten Kontrolle und Prüfung unterziehen will.
Unter den 26 aufgeführten Unternehmen sind mit Paramount Gold (US69924P1021), Mvive (US62847A1043) und JSX Energy (US46629L1070) auch drei in deutschen Pennystock-Kreisen wohlbekannte Werte zu finden, die im letzten Jahr oder in den letzten Wochen verstärkt von einschlägigen Promotion-Agenturen beworben wurden.
Im einzelnen handelt es sich um die folgenden Unternehmen:
Andros Isle Development Corp. (AVPJ);
Asante Networks, Inc. (ASTN);
Beluga Composites Corporation (BGCC);
Cobra Energy Inc. (CBNG);
Complete Care Medical, Inc. (CCMI);
Disability Access Corporation (DBYC);
El Alacran Gold Mine Corp. (EAGM);
Extreme Fitness Inc. (EXT);
Gaming Transactions Inc. (GGTS);
Global Equity Fund, Inc. (GEQF);
HealthSonix Inc. (HSXI);
IQ Webquest, Inc. (IQWB);
JSX Energy Inc. (JSXG);
Kensington Industries, Inc. (KSGT);
Kingslake Energy Inc. (KGLJ);
L International Computers Inc. (LITL);
Let's Talk Recovery Inc. (LKRV);
Mobilestream, Inc. (MSRM);
Mvive, Inc. (MVIV);
Native American Energy Group Inc. (NVMG);
Paramount Gold and Silver Corp. (PZG);
Regal Technologies Inc. (RGTN);
Remington Ventures, Inc. (REMV);
Straight Up Brands, Inc. (STRU);
Transglobal Oil Corp. (TRGO);
Turquoise Development Company (TQDC).
Bereits im März letzten Jahres wurden im Rahmen einer Anti-Spam-Kampagne 35 Microcaps für 3 Wochen vom Handel ausgesetzt.
Laut Linda Chatman Thomsen, Direktorin der “SEC-Division of Enforcement”, ist das corporate hijacking ein “immer stärker aufkommendes Problem“, dem sich die „Division of Enforcement“ gezielt widmen soll. Die aktuellen Trading Suspensions werden von ihr als „Warnzeichen an den Markt“ verstanden und als Fingerzeig was passieren kann, wenn nicht mehr in einem geregelten Geschäftsbetrieb stehende Shell-Companies akquiriert werden, nur um schnellstmöglichst eine Börsennotierung zu erhalten. Alle 26 betroffenen Unternehmen sollen nun einer weiteren und in die Tiefe gehenden Untersuchung unterzogen werden.
Hauptsächlicher Ansatzpunkt dieser Untersuchung wird sein, die Tatsache zu erhellen, dass einige wenige Personen alle 26 Unternehmen untereinander vernetzt haben, indem sie im Hintergrund den selben Namen benutzten und so den Eindruck erweckten, es handle sich um inaktive aber notierte Unternehmen. Den nicht näher genannten Personen wird vorgeworfen, CUSIP-Nummern und Ticker-Symbole der inaktiven Firmen auf die neu inkorporierten Unternehmen übertragen zu haben. Danach wurden anscheinend anstelle der alten CUSIPs und Ticker-Symbole neue angefordert. So konnte der irreführende Eindruck erweckt werden, als handle es sich um ein ordnungsgemäß eingesetztes Board of Directors und Management., bzw. um ein ursprüngliches und rechtmässig notiertes Aktienunternehmen.
Die Handelssperren wurden von der SEC vorläufig einmal auf 10 Handelstage festgesetzt und sollen bis 27.März andauern. Demnach wäre eine Aufnahme des Handels frühestens am Freitag, 28.März 2008 möglich.
Sollten sich jedoch die von der SEC formulierten Verdachtsmomente erhärten, könnte sich der Trading Halt auch durchaus auf unbestimmte Zeit verlängern.
Das Beispiel BHUB (The Bighub) vom April 2007 dürfte hier wohl auch bei der SEC noch im Hinterkopf präsent sein. Der Fall BHUB war der erste massiv publik gewordene Fall von corporate hijacking. Über Jahre hinweg bedienten sich Betrüger des Namens einer inaktiven Shell-Firmierung, eben der BHUB-Aktienhülle, um illegal nichtauthorisierte Aktien in Umlauf zu bringen und sich an deren Abverkauf zu bereichern. Die Folge: die über dieses Treiben nicht informierten Transfer Agenten schleusten die Phantom-Aktien in den Markt ein, wo sie von Market Makern weiterverkauft wurden. Aus einem ursprünglichen 50 Millionen Float wurden über die Jahre mehrere hundert Millionen Aktien. Mit Aufdeckung der Ungereimtheiten wurde auch die im Hintergrund aufgelaufene Shortposition plötzlich offensichtlich: die jahrelang verkauften Shares, die eigentlich gar nicht existierten, führten dann tatsächlich zu einem immensen Shortsqueeze – BHUB stieg von $0,0001 auf bis zu $0,0070 in der Spitze – bevor die SEC dem chaotischen Treiben ein Ende setzte und eine Handelssperre für die Aktie verhängte. Diese Handelssperre ist noch heute existent! Ob BHUB überhaupt jemals wieder zum Handel zugelassen wird, ist fraglich.
Mit BHUB wurde die SEC zweifellos für derartige Machenschaften im Hintergrund sensibilisiert – nicht zuletzt um einer Wiederholung des damals entstandenen finanziellen Schadens vorzubeugen, wurde jetzt diese „Task Force“ der SEC ins Leben gerufen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit in den aktuellen Fällen die Indizien zu Fakten verdichtet werden können. Den Schaden hat wieder einmal derjenige, der in den betroffenen Fällen den Handel mit Microcaps als Langfristinvestment verstanden hat
Link zur SEC-Mitteilung: http://sec.gov/news/press/2008/2008-41.htm