USA: schwache Daten vom Immobilienmarkt von Querschuss am 27. März 2012 in Allgemein Wie Standard & Poor’s (S&P) heute mitteilte, waren die S&P/Case-Shiller Home Price Indices, mit die wichtigsten Preisindizes zur Messung der Preisentwicklung am US-Wohnimmobilienmarkt, in den 10 größten Städten der USA, im Januar 2011 um -3,86% zum Vorjahresmonat gesunken und beim 20-City Composite war ein Rückgang von -3,78% zum Vorjahresmonat zu verzeichnen. Damit bleiben die Immobilienpreise weiter schwach, saisonbereinigt ging es beim 10-City Composite um gebremste -0,13% zum Vormonat abwärts und beim 20-City Composite ging es marginal um -0,04% zum Vormonat abwärts. Im Chart die prozentuale Veränderung der Häuserpreise in den 10- und 20 größten Städten, im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die saisonbereinigten Indizes zu den Großraum-Regionen beim 10-City Composite seit Januar 1987 (blau) und beim 20-City Composite seit Januar 2000 (rot) im Chart. Der saisonbereinigte 10-City Composite sank im Januar 2012 um -0,13% auf 149,43 Indexpunkte und generiert damit einen neuen Tiefstand seit dem Platzen der Immobilienblase und notiert auf dem tiefsten Stand seit Juni 2003. Der 20-City Composite fiel um -0,04% auf 136,60 Indexpunkte und damit auf den tiefsten Stand seit Januar 2003. Seit dem Hoch im April 2006 mit 226,93 Indexpunkten sind die Preise beim 10-City Composite um -34,15% eingebrochen und beim 20-City Composite, seit dem Hoch im April 2006 um -33,9%. Die Indizes zeichnen die nominale Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien nach. Noch etwas beeindruckender sind die Charts der Großraumregionen mit den größten Preiseinbrüchen: Die saisonbereinigten nominalen Immobilienpreise im Großraum Las Vegas (blau) fielen auch im Januar 2011, seit dem Hoch im April 2006 um unglaubliche -61,79%. In Phoenix (rot) und Miami (grün) ging es erstmals wieder leicht aufwärts. In Phoenix sanken die Peise um -54,83% und in Miami um -50,69 %, jeweils zum Hoch aus Mai 2006! In Las Vegas war der Preisrückgang am stärksten, dort notierten im Januar 2012 die nominalen Immobilienpreise auf dem tiefsten Stand seit November 1996. Auch die Daten des Census-Bureau vom 23.03.2012, zu den Neubauverkäufen von Wohnimmobilien in den USA, für Februar 2012 zeigen nichts Positives. Im Februar sanken die Neubauverkäufe auf 313’000 verkauften Wohneinheiten auf das Jahr hochgerechnet (SAAR), nach 318’000 verkauften Einheiten im Vormonat. Das Niveau des verkauften Volumens bleibt historisch betrachtet erbärmlich: Die Entwicklung der New Home Sales (SAAR) seit Januar 1963 im Langfristchart. Zum Allzeithoch im Juli 2005 mit 1,389 Millionen verkauften Wohneinheiten brachen die Verkäufe bis Februar 2012 um -77,47% ein! Besonders brachial erscheint weiter dieser Kollaps bei den Neubauverkäufen am US-Immobilienmarkt vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung: Die Entwicklung der Neubauverkäufe in der Relation zu je 10’000 Einwohnern seit Januar 1963 im Chart. Im Februar 2012 wurden je 10’000 Einwohnern nur 9,98 Wohneinheiten (SAAR) verkauft, beim Hoch im Juli 2005 waren es 46,9 Wohneinheiten und im langfristigen Durchschnitt von 1963 bis 2007 immerhin 28,6! Nimmt man den Blick weg von der SAAR-Basis, auf das Jahr hochgerechnet und saisonbereinigt, und sieht direkt auf die Originaldaten bei den Neubauverkäufen in 2011, dann war Land unter. Im Jahr 2011 wurden mit 306’000 Wohneinheiten, nach 323’000 Wohneinheiten 2010, so wenig Wohnimmobilien verkauft wie noch nie seit 1963: Die Entwicklung bei den unbereinigten Originaldaten der Neubauverkäufe auf Jahresbasis seit 1963 im Chart. Letztlich wurde bisher kein Problem am US-Immobilienmarkt gelöst. Weiterhin koppelt der Preisverfall negativ auf das Vermögen der privaten Haushalte zurück, nach wie vor steht eine immense Zahl an Hypotheken “unter Wasser”, dies bedeutet, der Wert der Immobilie liegt unter dem Wert der ausstehenden Hypothek. Die Summe aller faulen Hypothekenkredite in den Portfolios der Banken ist ungebrochen hoch und auch auf den Arbeitsmarkt koppelt die anhaltende Miesere am Bau negativ zurück. |