Alles rund um die CeBIT 2002 (Zusammenfassung)
Anfangs zeigte das Programm nur etwas über 3 GHz an; eine Taktfrequenz, die inzwischen zwar noch nicht direkt bei Intel, aber beim Kühlspezialisten Asetek für jedermann erhältlich ist. Mit nicht weiter erläuterten Maßnahmen erhöhte der beisitzende Ingenieur den Takt auf 4004 MHz und schließlich auf 4,107 GHz, worauf der Rechner abstürzte. Einzelheiten zur Kühlung, zum Übertaktungsvorgang und zur verwendeten Hardware gab Intel nicht bekannt.
Noch in diesem Jahr will Intel (Halle 16, Stand D05) Pentium-4-Prozessoren mit 3 GHz verkaufen
Eine verblüffend einfache und kostengünstige Realisierung von dreidimensionalen Bewegungsanimationen zeigen Studenten der HTW Dresden am Forschungsstand des Landes Sachsen. Ihr Programm Realtime-3D-Motion-Tracker berechnet aus den Daten dreier herkömmlicher USB-Webcams die räumliche Position von Leuchtpunkten. Diese wird anschließend über ein Plug-in an die Software 3D Studio Max übergeben, wo die digitale Animation beliebiger 3D-Objekte erfolgt.
In der Präsentation bewegen die Studenten zwei Lämpchen einer Weihnachtslichterkette vor einer schwarzen Wand. Jede an einen Standard-PC angeschlossene Webcam nimmt die Bewegungen der Lampen aus einer anderen Position auf, scannt die Szene 30-mal pro Sekunde und übergibt ihre Bilder über ein kleines Netzwerk an den Hauptrechner. Dort werden die Daten zusammengeführt, der Motion-Tracker bestimmt anschließend die dreidimensionale Position des bewegten Leuchtpunktes. Die Lampenposition im realen Raum kann dabei auf etwa einen Zentimeter genau berechnet werden, die Bewegung der animierten Objekte ist beeindruckend flüssig. Mit dieser enorm preisgünstigen 3D-Animation lassen sich beispielsweise auf einfache Art Charaktere für Videosequenzen zum Leben erwecken. Auch dreidimensionale Eingabegeräte für 3D-Spiele wären auf diese Weise zu realisieren. Life kann man den 3D-Motion-Tracker in Halle 11 am Stand D27/1 bewundern. (uk) (hes/c't)
Q: http://www.heise.de/newsticker/data/hes-13.03.02-000/
Sprechendes Handy für Blinde
Die Firma bugcom demonstriert auf der CeBIT die neue Version des sprechenden Handys Talx. Dieses Gerät gestattet auch Blinden und Sehbehinderten die Nutzung von Funktionen eines Smartphones und Organizers (z.B. SMS, Telefonbuch, Internet, Kalender). Dazu wird die Benutzeroberfläche um synthetische Sprache ergänzt, mit der alle wichtigen Bildschirminhalte vorgelesen werden.
Talx basiert auf dem 9210 Communicator von Nokia. Die neu entwickelte Version des Betriebssystems EPOC soll später auch auf Smartphones unter Symbian laufen. (tol/c't)
Q: http://www.heise.de/newsticker/data/tol-13.03.02-002/
Gr. Luki2 :-)
Die Einstandskosten sind allerdings hoch: Die notwendige Hardware schlägt mit 1099 Euro zu Buche, für die Installation erhebt Tiscali ein Entgelt von 420 Euro, das Bereitstellungsentgelt liegt bei 79 Euro. Eine zusätzliche Telefonleitung ist nicht erforderlich: Bei Tiscali Sat laufen Up- und Downstream über den Satelliten.
Der Anschluss eines Netzwerks ist möglich, allerdings berechnet Tiscali dafür eine monatliche Grundgebühr von 199 Euro, der Preis für die notwendige Hardware beträgt bei dem LAN-Angebot 1690 Euro.
Einen handlichen Kurbelakku zum Aufladen seiner Handys bringt jetzt der US-amerikanische Hersteller Motorola (Halle 26, Stand E40) auf den Markt. Mit seiner Hilfe könnten Handynutzer unabhängig vom Stromnetz ihr Telefon laden, teilte Motorola mit. 45 Sekunden langes Kurbeln reiche für ein fünfminütiges Gespräch. Das Ladegerät soll für rund 100 Euro über die Ladentheken gehen. Es eignet sich für die Motorola-Modelle V60i, V66, V70 und T720.
Motorola hat mit Innovationen im Bereich der Stromversorgung von Handys bereits früher auf sich aufmerksam gemacht. So arbeiten die US-Amerikaner an einer Methanol-betriebenen Brennstoffzelle, deren Tank nur so groß ist wie der Tintentank eines Kugelschreibers und nur einmal im Monat ausgetauscht werden muss. Den Akku zum Aufziehen hatten Motorola und das britische Unternehmen Freeplay Energy noch im September vorigen Jahres in Aussicht gestellt.
Hannover - Die weltgrößte Computermesse Cebit hat ihre Anziehungskraft trotz der High-Tech-Flaute nicht verloren. Nach einem vergleichsweise ruhigen ersten Tag strömten am Donnerstag wie im Vorjahr rund 100.000 Besucher auf das Messegelände in Hannover.
Im Mittelpunkt des Interesses standen Kleincomputer und Mobiltelefone, die den drahtlosen Zugang ins Internet und in Firmennetzwerke ermöglichen.
DVD-Brenner gefragt
Bei der PC-Hardware zählen DVD-Brenner zu den Besuchermagneten. Die führenden Elektronik- und Medien-Hersteller wollen den Erfolg der wiederbeschreibbaren DVD künftig mit einer Reihe neuer Produkte weiter stärken. Neben neuen Abspiel- und Aufnahmegeräten kündigte die "DVD+RW-Allianz" erstmals einmal beschreibbare DVDs (DVD+R) an.
Diese sind ähnlich wie einfache CD-Rohlinge um ein mehrfaches günstiger als die wiederbeschreibbaren DVD+RWs. Auf ihnen können langfristig Daten, Videos oder Bildern gespeichert werden. Die Allianz-Mitglieder, darunter Philips, Sony, HP, Ricoh und Mitsubishi Chemical/Verbatim, entwickeln Geräte und Medien, mit denen der Verbraucher die DVD als universelles Speichermedium nutzen kann.
Hochqualifizierte Experten fehlen
Ein großes Problem für die Firmen auf der Cebit ist nach wie vor der Mangel an hoch qualifizierten Experten. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband der Elektrotechnik befürchten, dass sich dieser Zustand ohne Zuwanderung in absehbarer Zeit nicht bessern wird.
Die von den High-Tech-Beschäftigten lange verschmähten Gewerkschaften wiesen auf einen Sinneswandel nach dem abrupten Ende des jahrelangen Booms hin. Allein in den vergangenen zwölf Monaten sind nach Darstellung der IG Metall in mehr als 50 Betrieben der Branche erstmals Betriebsräte gewählt worden. Inzwischen seien etwa 60 000 Arbeitnehmer der IT-Branche und aus dem Bereich Telekommunikation in der IG Metall, berichtete der Zweite Vorsitzende Jürgen Peters.
Alcatel, Mitsubishi und MobilCom haben Ende-zu-Ende-Anwendungen in den Vordergrund gestellt, etwa Bildtelefonate, die mit 64 kBit/s übermittelt werden. Auf einem PC können Besucher Ausschnitte aus Hollywood-Filmen als Video-Streaming anschauen, der Video-Clip kommt mit rund 350 kBit/s an. Was an entfernt liegenden Orten passiert, nimmt eine Webcam auf und übermittelt es auf ein UMTS-Terminal. Alcatel und MobilCom zeigen, dass UMTS auch für die Unterhaltung neue Möglichkeiten schafft: sie führen interaktive Videospiele in Echtzeit vor.
Auf der Messe kam es allerdings zu einem Streit. Der japanische Sony-Konzern hat am Sonntag in aller Frühe seine PlayStation-Geräte am Messestand abgebaut. Vorausgegangen war eine Beschwerde von Microsoft bei der Messeleitung, wie ein Sprecher der Deutschen Messe AG mitteilte. Hintergrund des Konflikts ist die heftige Konkurrenz bei den Spielcomputern - hier will Microsoft mit seiner am Donnerstag in Europa eingeführten Xbox dem Marktführer Sony Umsatzanteile abnehmen. Ein Sprecher der Deutschen Messe AG sagte, die Nomenklatur über Inhalte der Messe sähen weder Unterhaltungselektronik noch Spiele vor.
Während die digitalen Sucherkameras bei eher konstanter Gehäusegröße und sinkenden Preisen inzwischen locker 4 und 5 Megapixel auflösen, geht es bei den unteren Auflösungsklassen in eine andere Richtung: Hier ist letztlich nur noch eine möglichst kompakte Bauform ein Verkaufsargument. So auch bei der extrem kleinen Exilim-Minikamera von Casio, die in Hannover Weltpremiere feiert. Mit der Größe einer Kreditkarte und der Dicke eines (schlanken) Kugelschreibers passt die 1,3-Megapixel-Kamera in jede Hemdtasche. In dem kompakten Gehäuse ist immerhin Platz für 14 MByte Flash-Speicher (durch SD- oder MultiMedia-Cards erweiterbar), ein 1,6 Zoll großes Display, einen optischen Sucher und einen Blitz. Die Brennweite der Exilim beträgt umgerechnet auf eine Kleinbildkamera 37 Millimeter. Eine erweiterte und mit 12,4 mm etwas dickere Version ist zusätzlich MP3-Player und Diktiergerät. Das neue Modell soll weniger als 500 Euro kosten, hieß es.
Canon erweiterte seine superkompakte Ixus-Digital-Reihe um die Modelle Ixus v2 (sprich "Vee Squared" oder "Vau Quadrat") und Ixus 330. Bei erweitertem Funktionsumfang und besserer Ausstattung (nun 3-fach-Zoom bei der 330) blieb die Auflösung bei 2,1 Megapixeln, dafür sind die Geräte nun noch etwas kleiner als die Vorgänger geraten, ohne im Preis zu steigen (Ixus V2 549 Euro, Ixus 330 rund 600 Euro).
Dass auch im Superkompakt-Segment vier Megapixel möglich sind, beweist Sony mit der Cyber-shot DSC-P9, einer sehr schlanken und eleganten Sucherkamera im Aluminium-Outfit. Sonys funktionierende Produktstudie einer 1,3-Megapixel-Mikro-Kamera im Schlüsselanhänger-Format mit dem neuen Memory Stick Duo (in SD-Card-Größe) und einem winzigen LC-Farbdisplay wird auf dem separaten Memory-Stick-Stand (Halle 21, Stand B18) ebenfalls gezeigt; ein Einführungstermin oder gar ein Preis wurde hierzu allerdings noch nicht genannt.
Q: http://www.heise.de/newsticker/data/cm-18.03.02-000/
Warst du beim Nvidia Stand gewesen? die haben (im Gegensatz zu Microsoft) eine XBox ausgestellt, und auch ihren neuen Graphikchip präsentiert. Ich war schon beeindruckt. Allerdings hatte ich auch das Gefühl, als wenn dieses Jahr nicht so viel los gewesen sei.
cheers, mf
"Was zählt ist Klasse, nicht Masse", zog Bitkom-Vizepräsident Willi Berchtold seine CeBIT-Bilanz. Die wichtigen IT-Entscheider seien vor Ort gewesen. "Einmal mehr konnte der Fachbesucheranteil - insbesondere aus dem Ausland - gesteigert werden. Zudem waren die Besucher besser vorbereitet", so der Verbandsvertreter. Am Ende waren es aber doch weniger Fachbesucher als noch im letzten Jahr. Wenigstens blieb der Prozentanteil mit 85 Prozent ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres.
Immerhin habe durchschnittlich jeder Gast 23 Stände besucht. Das seien alles in allem mehr als 16 Millionen mögliche Geschäftskontakte, erklärte Ernst Raue, CeBIT-Verantwortlicher bei der Deutschen Messe AG, am letzten Messetag. So schön kann man den Rückgang rechnen. Wie viel der den Veranstalter insgesamt gekostet hat, wollte niemand exakt beziffern. "Viel Geld", antwortete ein Messesprecher auf Nachfrage.
Schmerzlich für den Veranstalter, entspannend für die Besucher. Die Verlängerung der Computermesse um einen Tag - dabei soll es auch im kommenden Jahr bleiben - hat aus Sicht des hannoverschen Verkehrslenkungsdienstes move für überwiegend rollenden Verkehr gesorgt. Es seien deutlich weniger Fahrzeuge als im Vorjahr zur Messe unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher der Gesellschaft. Auch die Verkehrsbetriebe Üstra beförderten mit 579.000 Messegästen rund 4,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Entsprechend verhalten fiel die Bilanz der Messe AG aus. "Wir haben keine Rekordzahlen zu vermelden. Das ist angesichts der Lage auch nicht angebracht", sagte Raue bei der Abschluss-Pressekonferenz. Zum ersten Mal seit der Selbstständigkeit der Messe vor 16 Jahren wurden mit 7962 auch weniger Aussteller als im Vorjahr gezählt. Durchschlagende Wirkung auf die Lage habe die Messe bislang auch nicht gehabt.
Dabei waren die Erwartungen zu Beginn besonders hoch. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte bei seinem Eröffnungsrundgang mehrfach betont, es werde eine Aufbruchstimmung deutlich, die sich auf die Gesamtkonjunktur auswirken werde. Optimismus müsse die Botschaft der diesjährigen CeBIT sein.
Statt dessen herrscht nun mühsam unterdrückte Katerstimmung: Die Veranstaltung sei von "wahrer Nüchternheit" geprägt gewesen, zog Raue das Resumee. Den von Schröder angemahnten Optimismus machte sich lediglich Verbandssprecher Berchtold zu eigen, der bereits während der Veranstaltung nicht müde wurde, die gute Stimmung unter Ausstellern und Besuchern zu loben. "Sie ist besser als öffentlich wahrgenommen".
Mit harten Fakten untermauerte er seine Einschätzung aber nicht, abgesehen von einer Aussteller-Umfrage, die der CeBIT 2002 alles in allem die Schulnote 3 plus geben. Die gute Stimmung wollten freilich nicht alle teilen. Etliche Aussteller fanden sich schnell auf dem Boden der Tatsachen wieder und beklagten deutlich geringere Resonanz als vor einem Jahr. Auch so mancher Messebesucher wurde enttäuscht: "Was tolles Neues habe ich aber nicht gesehen", war zu hören, und "Multimedia auf dem Handy interessiert mich nicht, wieso hat sich auf dem PC-Sektor so wenig Innovatives getan?" All die bunten neuen Handys und zugehörigen Dienste für den Mobilfunk, von denen die Messe überquoll, konnten nicht jeden Besucher begeistern. Das liegt wohl vor allem daran, dass entweder die Preise zu hoch sind oder noch völlige Unklarheit über das Tarifmodell besteht. Viel Rauch um wenig Feuer, so das Fazit einiger gestresster CeBIT-Gänger.
Die CeBIT ohne Wachstum - für die Polizei galt das in diesem Jahr nicht. Sie meldete zum Abschluss mehr Festnahmen als auf früheren Veranstaltungen. Bis zum letzten Messetag seien rund 70 des Diebstahls verdächtige Personen festgenommen worden. Vier Mal so viele wie im Vorjahr. Insgesamt belaufe sich der Wert der auf der Messe abhanden gekommenen Waren auf etwa 850.000 Euro, sagte ein Polizeisprecher. Damit wurde die "Schadenssumme im Vergleich zum vorigen Jahr in etwa halbiert", sagte ein Sprecher zum Abschluss der CeBIT.
Anders als in den Vorjahren seien Stände nicht komplett abgeräumt worden. Eine spezielle Zusammenarbeit zwischen den Beamten, der Messe AG und einem Sicherheitsdienst habe dazu beigetragen. Besonders beliebt bei den Langfingern waren Notebooks und Handys. Bis zum letzten Messetag meldeten Aussteller etwa 180 dieser Geräte als vermisst.