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Seite 2365 von 2440 Neuester Beitrag: 16.11.24 10:05 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 61.982 |
Neuester Beitrag: | 16.11.24 10:05 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 6.483.492 |
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'...dass es im Rahmen der postkolonialen Theorie kaum möglich ist, die Unterdrückungsverhältnisse in den postkolonialen Gebieten zu reflektieren. Diese Schwierigkeit kann sich geradezu zu einem Verbot verdichten, an brutal anmutenden Herrschaftsformen überhaupt noch Kritik zu üben.
Außerdem kann die postkoloniale Perspektive manchmal dazu führen, alle zu unterstützen, die sich gegen den Westen richten, auch wenn es sich um gewaltfähige Akteure handelt, die selbst repressiv gegen die eigene Bevölkerung vorgehen. Ein Beispiel hierfür ist, den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zu einem revolutionären Sieg im Krieg gegen israelische Unterdrücker zu erklären. Damit orientiert sich die Linke an der Gewaltordnung des Ausgleichs. Es geht dann nicht mehr um die Gestaltung einer zukünftigen besseren Gesellschaft, denn das würde eine universalistische Kritik auch an den patriarchalen Gewaltformen islamischer Staaten und Gruppen einschließen, sondern um die Solidarisierung mit der einen Gruppe gegen eine andere.
Diese Wendung wurde in den letzten Jahrzehnten im Rahmen einer Veränderung der Koordinaten linker Politik vorbereitet, die sich maßgeblich in den USA vollzogen hat. Der Soziologe und Historiker John Torpey hat dies in einer prägnanten Formel zusammengefasst. Aus dem linken Credo "do not mourn organize", das dem Gewerkschafter Joe Hill zugeschrieben wird, sei geworden: "Organize to mourn." Es gelte, das vergangene gewaltsame Unrecht an den Kolonisierten, den Schwarzen, den queeren Menschen, den people of colour und allen anderen Unterdrückten zu identifizieren, es zu beklagen und zu betrauern.
Damit rückt die an der vergangenen Verletzungserfahrung ausgerichtete Identität in den Mittelpunkt. Die Erinnerung an die vergangene Gewalt und die Forderung nach deren Anerkennung überlagert die Möglichkeit, die Zukunft zu gestalten. Wer den identitätsstiftenden Vergangenheitsbezug über die Möglichkeit stellt, die Zukunft zu gestalten, kann nicht mehr offen universalistisch argumentieren, sondern steht mit einem Bein in der Ordnung des rächenden Ausgleichs und kann nicht mehr anders, als die rächende Gewalt zu rechtfertigen...'
komplett https://www.zeit.de/kultur/2024-04/...emitismus-unhrc/komplettansicht
Ich wil den sumer gruezen, so ih besten chan;
Der winder hat mir hiure leides vil getan
Des wil ich růfen in der vrowen ban:
Ich sih die heide in grůner varwe stan!
Dar suln wir alle gahen
Die sumerzit enphahen!
Des tanzes ich beginnen sol, wil ez iu niht versmahen!
Florent omnes arbores
Dulce canunt volucres;
Revirescunt frutices
Congaudete, invenes!
In liehter varwe stat der walt
Der vogele schal nu donet
Diu wunne ist worden manichvalt;
Des meien tugende chronet
Sô die bluomen ûz dem grase dringent
Same si lachen gegen der spilden sunnen
In einem meien an dem morgen fruo
Und diu kleinen vogellîn wol singent
In ir besten wîse, die si kunnen
Waz wünne mac sich dâ gelîchen zuo?
Ez ist wol halb ein himelrîche
Suln wir sprechen, waz sich deme gelîche
IN so hoher swebender wunne·
so gestv̊nt min herze an froͤiden nie·
ich var als ich fliegen kvnne·
mit gedanken iemer vmbe sie·
sit dc mich ir trost enphie·
der mir dvr die sele min mitten in dc herze gie
Du bıst min ıh bındın ·
des solt du gewıs sın ·
du bıst beslossen ın mınem herzen ·
verlorn ıst daz sluzzellın ·
du muost och ımmer dar ınne sın
Ein meister las
Troum unde spiegelglas
Daz sie zem winde
Bi der staete sin gezalt
Loup unde gras
Daz ie min fröide was
Swiez nu erwinde
Iz dunket mich also gestalt;
Dar zuo die bluomen manicvalt
Diu heide rot, der grüene walt
Der vogele sanc ein truric ende hat;
Dar zuo der linde
Süeze und linde
So we dir, Werlt, wie dirz gebende stat
Les habitants du soleil jettent sur nous
un regard impassible
Nous appartenons définitivement á la Terre
Et nous y pourrirons, mon amour impossible
Jamais nos corps meurtris ne deviendront lumière
Under der linden
An der heide
Dâ unser zweier bette was
Dâ mugent ir vinden
Schône beide
Gebrochen bluomen unde gras
Vor dem walde in einem tal
Tandaradei
Schône sanc diu nahtegal
Nu daz diu maget und der man,
Îsôt unde Tristan,
den tranc getrunken beide, sâ
was ouch der vverlde unmuoze dâ,
Minne, aller herzen lâgaerîn,
und sgleich z'ir beider herzen în.
e sî's ie wurden gevvar,
dô stiez s'ir sigevanen dar
und zôch si beide in ir gevvalt.
si wurden ein und einvalt,
daz ietweder dem andern was durchlûter alse ein spiegelglas.
Ouwê Tristan unde Îsôt,
diz tranc ist iuwer beider tôt!
Tempus est iocundum, o virgines!
Modo congaudete, vos iuvenes!
Flos est puellarum, quam diligo
Et rosa rosarum, qua caleo
Tua me confortat promissio
Tua me deportat negatio
O, totus floreo!
O, totus floreo!
Iam amore virginali totus ardeo
Iam amore virginali totus ardeo
Novus, novus amor est, quo pereo!
Novus, novus amor est, quo pereo!