Culture Club

Ich denke, dass kein ernstzunehmender Fillosoph Affirmation in solch eindimensionaler Weise begreifen würde.

Affirmation kann z.B. auch in äußerst ästhetischer Weise und argumentativ anspruchsvoller Weise erfolgen, wobei auch dies nur ein Aspekt unter vielen anderen wäre.

Das Problem liegt doch in dieser Runde nicht etwa in einer affirmativen Haltung der anderen Teilnehmer an sich, sondern im Argumentationsniveau und der grundsätzlichen Richtung dieser Debatte.

Eingeladen wurde Slotterdijk ja zum Thema Gloabalisierung, da hätte ein Philosoph und Sozialwissenschaftlicher sicher auch einige interessante Gedanken einzubringen. Dazu müsste man dann allerdings auch über Globalisierung unter solchen Gesichtspunkten sprechen!
Eine solche Richtung war aber nunmal nicht einmal ansatzweise zu erkennen.
Vieles, was dort vorgetragen wurde, war dann angesichts des eigentlichen Themas im Grunde absurd und erinnert zudem ungemein an Loriot.  

heute: rethinking the state

bei dem Wray findet sich übrigens eine gehörige Portion jenes völkischen latent antisemitischen universellen Bankerbashings, das gerade Fill mit Sicherheit nicht besonders gefallen dürfte.
(schau dir mal ein paar weitere clips von ihm an)

Sein Staatsmodell ist indessen ein klassisch sozialistisches, ein erstaunlich naives noch dazu.
(auch hier nochmal die Empfehlung, Dir noch ein paar weiter clips zu Gemüte zu führen)
Seine Analyse halte ich zudem in einigen relevanten Teilen auch einfach für unaufrichtig und bewußt irreführend.
Danke, aber Danke nein, für diese wenig innovativen alten Kamellen.

 

Bring mir nur ein Beispiel dafür, in dem Wray lantent völkisch, antisemitisch oder bankenbasherisch argumentiert. Und eines für sein klassisch sozialistisches Staatsmodell bitte.  

heute: song for a dark girl

letzteres findest du allerdings bereits schon in der mmt selbst angelegt.
Ich würde Dir da nocheinmal eine genau Lektüre der Kritik von Cullen Roche auf der von Dir geschätzten pragcap-seite empfehlen. Für die 79 Seiten sollte man sich ruhig die Zeit nehmen, wenn man sich denn mit mmt beschäftigen möchte.  

der grundsätzliche Unterschied ist der, dass alle postkeynesianischen Schulen inklusive MMT den Staat nicht nur als Garant, sondern saldenmechanisch als Counterpart der Privaten begreifen. Mithin sei sein funktionaler Job der, dem privaten Investment antizyklisch auf die Sprünge zu helfen - während realer Sozialismus den Privatsektor bis auf seine Konsumentenfunktion ersetzen und sich selbst als kausales Wirtschaftssubjekt einsetzen will.

Du sollst nicht Wochen, Monate und Jahre nach einem Beweis suchen, den es nicht gibt.  

war gestern abend dann doch anderweitig beschäftigt, habe dich aber nicht vergessen. Ich schaue mal, ob ich die clips noch wiederfinde.