AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Grund ist die enge Verflechtung mit Intel auf diesem Gebiet. Intel bezieht die IC-Substrate für sich anscheinend überwiegend von AT&S. Das Problem bei Unimicron tangiert sie daher nicht und sie werden auch nicht mehr bezahlen einfach so, sondern auf Einhaltung der Verträge pochen.
Andererseits kann AT&S nicht in die Bresche springen und zusätzliche ABF-Aufträge von anderen Kunden annehmen, weil sie dafür erst ihre Fertigung und diese IC-Substrat-Produkte qualifizieren müssten. Mittelfristig geht sowas schon, vielleicht sucht ja jetzt der eine oder andere betroffene Kunde bei Unimicron nach einer Backup-Lösung.
Mich erinnert die Situation mit IC-Substraten und Intel sehr an die damalige Situation mit HDI-PCBs und Nokia.
Nochmal dank an Cicero für seinen Einsatz.
Gefühlt war das Warten damals bei SW Umwelttechnik einfacher.
Da war der Investmentcase auch sehr deutlich.
Für mich ist die Unbekannte in dieser Rechnung bei dem invest auch wenn jetzt Biden an der Macht ist immer noch politisch.
Wie wird sich China entwickeln ( bestimmt sehr gut) aber wie wird die Partei ausländische Investoren in Zukunft behandeln.
Das sehe ich immer noch als größtes Risiko. Das fundamental langsam alles aufhellt und auch die Konjunktur in China /Asien Rückenwind gibt, ist auf jeden Fall schonmal eine gute Unterstützung.
Preise für die Zeit danach dürften zwar noch offen sein. Aber wie Covacoro richtig schreibt, hilft das wenig, wenn die vom Brand betroffenen OEMs AT&S nicht qualifiziert haben. Denn dann wird der Brand vor allem denjenigen PCB Herstellern zugute kommen, die diese Chiphersteller bereits als Co-Supplier qualifiziert haben. Bei denen werden die Preise hochschießen und außerdem dürften dort Nachtschichten gefahren werden um die zusätzliche Nachfrage zu bedienen.
AT&S könnte dann also nur indirekt profitieren. Zum einen durch Wettbewerbseffekte zwischen den Chipherstellern: Wenn das Angebot an Endgeräten der betroffenen OEMs zurückgeht, weil ihnen Leiterplatten fehlen, kann ein Teil der Endkundenachfrage sich zu Kunden von AT&S verschieben, die kurzfristig lieferfähig sind. Zudem ist denkbar, dass AT&S mittelfristig dadurch profitiert, dass die betroffenen Chiphersteller neue Supplier qualifizieren um Security of Supply zu verbessern. Mit ganz viel Glück auch AT&S.
Ich würde mir von diesen beiden Effekten aber nicht zu viel versprechen. Wie gesagt, die direkten Gewinner des Brands sind vielmehr die Supplier, die bereits heute die betroffenen Chiphersteller beliefern und jetzt eine Zusatznachfrage bei knappem Angebot bekommen.
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Ich will aber auch nochmal auf die Interpretation von cicero zurückkommen, dass es sich beim Brand um IC Substrate handelt wie jene, die AT&S für Intel Serverchips herstellt. Aus den Presseberichten geht das nicht so hervor, soweit ich das überblicken kann:
https://english.etnews.com/20201110200001
https://tekdeeps.com/...about-disruption-in-ap-smartphone-production/
Auf diesen Seiten wird erklärt, dass es sich beim Brand um IC Substrate für Smartphones handelt. Die betroffenen OEMs sind Qualcomm, Mediatek und Broadcom. Meines Wissens nach ist keiner dieser drei ein Großkunde von AT&S. Aber: insbesondere Qualcomm und Mediatek sind Chiphersteller für Smartphones.
Mit anderen Worten, der Brand scheint in erster Linie die Konkurrenz von Apples mobilen Endgeräten zu betreffen, nicht die Konkurrenz von Intel Servern. Man wird also abwarten müssen, ob die Lieferengpässe bei Unimicron in den nächsten 12 Monaten das Angebot von Smartphones von Samsung, LG, Xiaomi, Huawei etc. senkt bzw. ob deren Durchschnittskosten steigen. Dies könnte dann zu ein wenig Zusatznachfrage für das iPhone 12 führen, wovon AT&S indirekt profitieren würde.
Ich denke aber, dass sich dieser Effekt wahrscheinlich in Grenzen hält: Erstens wird man bei anderen Suppliern Extraschichten fahren. Zweitens dürften die betroffenen OEMs die entstehenden Mehrkosten selbst schlucken und nicht an die Kunden weitergeben. Vielleicht sind sie sogar versichert.
Ob AT&S zusätzliche Aufträge abbekommt, weil Qualcomm oder Mediatek sie qualifizieren wollen, sei dahingestellt. Ich könnte mir denken, dass Apple als direkter Konkurrent etwas dagegen hätte, dass AT&S sich von Qualcomm qualifizieren lässt.
Kurzum: ich erhoffe mir erstmal keine Revolution durch diesen Brand. Es wäre aber interessant die Börsenkurse der anderen PCB Supplier im Auge zu halten. Wer profitiert hier vor allem? Die koreanische Konkurrenz, wie in den koreanischen Artikel gemutmaßt?
Wie man an Deinem Beitrag sieht, sind die Interessen und Meinungen der einzelnen Börsianer sehr unterschiedlich.
Hinsichtlich der Dividende sehe ich es gleich wie hzenger. Solange AT&S so stark wächst und damit ständig hohe Investitionen tätigt, ist eine höhere Dividende nicht das richtige Mittel, um die Aktionäre zufrieden zu stellen.
Ich denke auch nicht, dass eine höhere Dividende positiv für den Kursverlauf wäre. Das Geld, das zur Auszahlung gelangt muss ja irgendwo her kommen. Noch dazu zahlt man Steuer, es bleiben dem Aktionäre also weniger als dreiviertel der Ausschüttung.
Hinsichtlich der Aussage des Herrn Gerstenmayer, dass AT&S kein Börsenspekulationsunternehmen sei:
Ich erinnere mich an diese Aussagen. Einige Kommentare des CEO zeigen, dass er zwar den Kapitalmarkt grundsätzlich akzeptiert, alles was aber zu sehr in Richtung kurzfristige Spekulation geht, ist ihm offenbar zuwider.
Ich bin selbst ein langfristig orientierter Börsianer und kann mit kurzfristiger Spekulation auch nichts anfangen. Man muss als CEO aber akzeptieren, dass die Börse eben nicht nur aus diesen Aktionären besteht, die Aktien über Jahrzehnte halten.
Und eines ist sicher: Daytrader und andere Kurzfristspekulanten bringen die so wichtige Liquidität in eine Aktie. Eine hohe Liquidität ist für den Aktienkurs von entscheidender Bedeutung.
Letztlich ist der Aktienkurs das Spiegelbild einer erfolgreichen Arbeit eines CEO und dazu gehört eben nicht nur die unternehmerische Leistung. Auch mit der Bestätigung (oder dem aussitzen) des Börsenplatzes hat man eine Entscheidung getroffen.
Ich kenne jetzt zwar Dein Lebensalter nicht, würde aber trotzdem meinen, dass AT&S nicht nur mehr Deinem Kind zugute kommt, die Voraussetzungen stehen jedenfalls sehr gut dafür.....
hzenger:
Du hast ja in Deinem Beitrag 517 die IC-Substrate mit den SLPs gegenüber gestellt. Meines Wissens nach sind SLPs eine Mischform (Substratähnliche Leiterplatten) zwischen IC-Substraten und hochwertigen PCBs.
Bei den Produkten die Unimicron vor dem Brand hergestellt hat, handelt es sich um reine IC-Substrate, die dann aber nicht für Server CPUs Verwendung fanden, sondern für ICs der Smartphone - Industrie.
Ich gebe Euch aber durchaus recht. Auch mir erscheint es ausgeschlossen, dass AT&S hier einfach einspringen kann und diese fehlenden Kapazitäten von Unimicron ersetzen kann.
Die Frage war ja in erster Linie auch die, ob sich das auch bei AT&S auf die Verkaufspreise auswirken kann.
Der Aussage Covacoro`s folgend werden bestehende Verträge wohl nicht wieder aufgemacht werden. Das sehe ich auch so, wenngleich für mich nicht fix ist, dass die Verträge nicht doch eine Marktpreisklausel enthalten. Ich kenne solche Verträge zB von den Lithiumproduzenten.
Wenn die Verträge preislich so starr gestaltet wären, müsste das ja im Umkehrschluss auch bedeuten, dass AT&S bei fallenden Marktpreisen (also in einer umgekehrten Marktsituation) keine fallenden Verkaufspreise befürchten müsste.
covacoro:
Vielleicht kannst Du die Situation bei den HDIs und Nokia nochmals wieder geben. Wie ging das aus?
https://www.gizmochina.com/2020/10/29/...lier-unimicron-factory-fire/
Dies scheint, wie Du korrekt schreibst, nicht der Fall zu sein. Vielmehr sind IC Substrate für Qualcomm, Mediatek und Broadcom betroffen. Wahrscheinlich werden wir bis Anfang Februar warten müssen um konkrete Auswirkungen auf AT&S zu erfahren -- im Call werden die Analysten bestimmt danach fragen.
Außer jemand ruft bei IR an. Ich vermute aber mal, die werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr sagen können, als dass sie derzeit (noch) keine direkten Auswirkungen auf das Geschäft von AT&S sehen können.
Ich habe bei der IR bereits gestern schriftlich angefragt. Sobald ich eine Antwort bekomme, melde ich mich.
Ansonsten würde ich vorschlagen, dass AT&S ein eigenes Werk in Brand setzt - vorzugsweise eines wo die Substrate hergestellt werden. So kommt man vielleicht zu höheren Kursen.
Unimicron hat heute mit 8% im Plus (Neuers AllTime-High) geschlossen.
Auch NanYa heute mit einem neuen AllTime-High (+ 10%).
Die Kursperformance von AT&S kann man da nur als "Laues Lüftchen" bezeichnen.
Mache mir eher Gedanken über die Amerikaner. Trumps Martialpolitik, es darf - möglichst weltweit - kein chinesischer Bauteil mehr verwendet werden, kommt nun Gott sei Dank ins Museum (Horrorkabinett). Aber man muss leider sagen (fällt mir schon beim Tippen schwer), das US Problem des amerikanischen Außenhandelsdef. hat er nicht zu unrecht thematisiert. Ich glaub, da wird auch Biden nicht hinwegsehen können / wollen. Aber er wirds diplomatischer handhaben.
Was ich allerdings wirklich interessant finde, ist die neue Asiatische Freihandelszone. Das könnte meiner Meinung AT&S zugute kommen, als - in gewissem Sinne - "asiatischer Produzent". Schätze, das ist ein riesiger Markt, der noch viel Potential für digitale Produkte hat, nicht nur für die Mobiltelefonie. Und stellt man sich die Wohlstandsentwicklung eine Generation später vor (sofern die Umwelt das aushält), dann wird das Internet der Dinge auch für viele asiatische Konsumenten explodieren.... Da kann AT&S gleich noch ein Werk planen (hoffentlich tun sie das aber nicht, ich bin ja der, der sich auch über Dividenden freut :o)
Cicero: dank für Deinen Trost. Ich bin 62... also, wenn Gott will, ein wenig Zeit hab ich noch - aber ich mag auch unser Kind und wenns mit den Dividenden nicht klappt, dann freu ich mich dennoch über "Deinen" € 80 Kurs. LG
Jedenfalls läuft's gerade!
Wenn man sich die Umsatzverteilung über den Tag in Wien anschaut, dann fällt auf, dass ganz am Schluss, also kurz bevor Wien schließt, sehr oft höhere Umsätze reinkommen. Ich denke schon, dass die US-Anleger wegen der Zeitverschiebung zum Großteil für den Nachmitttagshandel verantwortlich sind. Ob das gestern auch bei Tradegate der Fall war, weiß ich natürlich auch nicht. Die Umsätze waren jedenfalls außergewöhnlich hoch, für AT&S - Verhältnisse.
Hinsichtlich der Kursentwicklung bei AT&S:
Ja, natürlich ist es schön, wenn sich die Aktie endlich einmal aufwärts bewegt. Ich sehe aber auch die Branchenunternehmen und allgemein die Halbleiterwerte - die haussieren teilweise.
Unimicron und NanYa stehen heute doppelt so hoch, wie vor dem Corona-Hoch. Auch Compeq liegt deutlich über dem Vor-Corona Hoch.
Aber auch europäische Chipwerte haussieren. Infineon mit bereits 40% über dem Vor-Corona Hoch. Auch Dialog und STMicroelektronik sind die letzten Tagen extrem gestiegen und liegen deutlich über den Vor-Corona Hochs.
Ich finde Meinungsfreiheit wichtig, gleichzeitig kann es aber nicht sein, dass man hier immer wieder undifferenzierte Behauptungen aufstellt die sich im Kern ähneln und die offenbar den Hintergrund haben, den Threadverfasser zu diffamieren.
Ich bin in mehreren Beiträgen auf Deine unrichtigen Posts eingegangen und habe versucht das richtig zu stellen. Nachdem nun aber klar erkennbar ist, dass hier keine Besserung eintritt habe ich mich erstmalig entschlossen, diesen Weg zu gehen.
Bitte suche Dir einen anderen Thread für Deine Postings.
Die ersten Hersteller geben bereits einen Ausblick auf 2021. Der PCB-Hersteller Unitech sieht beispielsweise einen Umsatzanstieg von 20-30%.
Die Begründung ist interessant:
Unitech sagte, dass ein Teil seiner Wachstumsdynamik im Jahr 2021 aus der zunehmenden Auslieferung von High-End-Automobilplatinen für Radar-, LiDAR- und Kameraobjektivmodule sowie Power-Management-Anwendungen resultieren wird, da der weltweite Autoverkauf im nächsten Jahr voraussichtlich deutlich ansteigen wird.
Dieser Bereich wird auch von AT&S abgedeckt. Automotive, Industrial, Medical macht zwar nur etwa 1/3 des Konzernumsatzes aus. Das hat aber auch damit zu tun, dass dieser Bereich zuletzt schwach lief und es im 1. HJ 2020/21 sogar zu recht deutlichen Umsatzverlusten gekommen war. Wenn der Bereich jetzt wieder anzieht und die Auslastung damit steigt sollte das auch Margenseitig zu einem schönen Effekt führen.
Und hier ist ein weiterer nicht gesperrter Artikel von "Digitimes", wo es um PCBs für E-Fahrzeuge geht.
Der Verfasser des Artikels sieht ein Boom-Jahrzehnt für PCB-Hersteller in diesem Bereich zukommen. Ich meine, diese Prognose ist nicht besonders schwer zu stellen. Interessant ist dabei eine konkrete Aussage dazu:
Der Gesamtwert der in einem Elektrofahrzeug verwendeten Leiterplatten wird auf über 100 US-Dollar geschätzt, verglichen mit etwa 60 US-Dollar für ein herkömmliches Auto. Für Elektrofahrzeuganwendungen werden massiv dicke Kupferplatten benötigt, um neben dem herkömmlichen Multi auch hohe Anforderungen an Wärmeableitung und Leistungskapazität zu erfüllen -layer starre Bretter als Hauptangebot, sagten die Quellen.
https://www.digitimes.com/news/a20201127PD209.html
aus dem heutigen, wöchentlichen "Aktienempfehlungen Österreich" der Erste Bank ersieht man Kurszielerhöhung für AT&S von € 23,10 auf € 30,0
https://produkte.erstegroup.com/modules/res/...606827515&tool=RSC
Zeitpunkt: 30.11.20 14:33
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 30.11.20 14:33
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 30.11.20 14:51
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 30.11.20 15:08
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Soeben mit Herrn Lion von Erste Bank telefoniert, die Erhöhung des Kurszieles war ein Fehler (der Erste Bank), ist bei dem aktuellen Update des "Aktienempfehlungen Österreich" auch mit anderen Aktien passiert.
Sorry der Unruhe.
Soweit ich das mitbekommen habe, ist Herr Lion bisher positiv aufgefallen... wäre ja zuviel des Positiven gewesen, aber denke die 30€ Kauf-Empfehlung wird nicht lange auf sich warten lassen :)
Ich denke, ein Analyst muss auch aufpassen, dass die die Kursziele nicht zu weit weg sind, vom aktuellen Kurs, sonst erscheinen die Kursziele als überzogen und utopisch. Oft werden die Kursziele dann nachgezogen.
Mann muss sich auch immer fragen, ob der jeweilige Analyst ein Upside- oder ein Downsideanalyst ist. Die Unterschiede wurden hier schon einmal thematisiert. Es gibt einen schönen Artikel dazu, den ich jetzt auf die Schnelle nicht mehr finden kann.
Es hängt also davon ab, wem der Analyst verpflichtet ist.