AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Meine Argumente hatte ich eigentlich in #3514 schon dargelegt und es ging mir in meine post überwiegend um Deine Aussage, nach der sinngemäß am Sinkflug gen 20 oder tiefer kein Weg vorbei führt. Das es durchaus so kommen kann, sollte jeden dabei auch klar sein. Das stelle ich auch gar nicht in Abrede. Wer ein paar Jahre an der Böse mitgemacht hat, der weiß sicher, dass es nichts gibt, was es nicht gibt. Ich kenne aber weder die News von morgen, noch die Aktionen von irgendwelcher dritter Seite.
Deine Argumente aus #3516 sind emotional nachvollziehbar, aber es gibt nun mal keinen Automatismus bei Kapitalmaßnahmen. Nur weil es bei bei AMS oder Lenzing so war, muss es nicht so bei AT&S so kommen. Und das shorties auch echt daneben liegen können, sieht man ja auch ganz gut bei Kontron. Die ganzen Anschuldigungen dort haben sich im Nachgang mehr oder weniger in Luft aufgelöst und Kontron macht aktuell echt beeindruckend seinen Weg. Übrigens interessant, dass auch dort die Mittelfristprojektionen im Vorfeld mehr oder weniger als Luftschlösser abgetan wurden.
Ehrlich gesagt, habe ich derzeit auch wenig Bock auf die Diskussion hier, da mich die ständigen persönlichen Angriffe nerven. Dazu ist mir meine Lebenszeit einfach zu wertvoll. Vielleicht hilft es ja den einen oder anderen hier, mit seinen eigenen Fehlentscheidungen fertig zu werden. Ich brauch das echt nicht.
Für langfristige Anleger: Selbst wenn es zu einer Verwässerung kommt und wir den Kuchen 2027 mit mehr Menschen teilen müssen, wird es 2027 immer noch ein großer Kuchen sein.
Klar, Glaskugel hat hier keiner. Bei Kontron kenne ich mich nicht so aus. Aber bei AT&S wurde ganz klar auf eine KE spekuliert, die auch so eingetreten ist - und das schon seit vielen Monaten. Offenbar schleppt das Unternehmen dieses Problem schon sehr lange mit sich herum.
Ja, klar, Shorties können mal daneben liegen. Bei AT&S sind sie halt mit ihrer Analyse ganz richtig gelegen, deswegen denke ich, dass man aus dem weiteren Verhalten durchaus Rückschlüsse ziehen kann, ob sie sich langsam zurückziehen oder erst recht einsteigen, obzwar die Quote schon relativ hoch ist. Mit dem Kursrutsch heute haben die Shorties jedenfalls wieder Rückenwind bekommen und jetzt auch wohl mal keine Eile mit dem Wiedereindecken. Es ist sehr schade, dass das Unternehmen den Aufwind für den ganzen Technologie-Sektor, wie er sich z. B. nicht zuletzt im Nasdaq manifestiert, jetzt nicht nutzen kann.
Ich kenne eigentlich keine Übernahme oder Versuch, bei der der Übernehmer mit weniger als 75% zufrieden war (allenfalls übergangsweise), also die Kontrolle über das Ziel, was aber nach derzeitigen Stand durch die beiden Ankeraktionäre verhindert wäre.
Das Argument wäre nur dann valide, wenn Kapital benötigt würde und die Ankeraktionäre bei einer KE nicht bereit oder in der Lage wären ihren Beitrag zu leisten.
2. Ist die Umverteilung ja auch nicht notwendig, wenn dies stimmt:
"Wir verfügen über eine solide Kapitalbasis und eine Cash-Polster von 1,3 Milliarden. Und wir gehen als Vorstand nach wie vor davon aus, dass im Geschäftsjahr 2026/27 ein Umsatz von rund 3,5 Mrd. € erzielt wird - bei entsprechend positiven Marktgegebenheiten. Und zwar mit den bestehenden Produktionskapazitäten."
So ganz verständlich ist es nicht warum man ein nicht unbedeutendes Stück vom Kuchen hergeben soll, wenn ja gar nicht notwendig?!
Naja, scheint ja auch nur vorgeschoben "Zugriff von Investoren außerhalb Europas" zu sein. Immerhin könnte die ÖBAG die Aktien am Aktienmarkt kaufen und dies hätte den Kurs nach oben und nicht wie bei einer KE nach unten geschickt.
Nach den schuldenmäßig kritischen nächsten 2,3 Jahren zieht sich die ÖBAG wieder zurück und die Anzahl der Shares sinkt wieder.
....
Es gilt erst einmal abzuwarten, um über Sinn und Zweck der geplanten Maßnahmen zu urteilen. Für mich eine enttäuschende Situation, gerade da ich den Vorstand Andreas Gerstenmayer eigentlich für seine ehrliche Art und Weise der Kommunikation schätze."
Schöner kann man es kaum beschreiben.
@KeinBörsengu #3528
Nein. Du warst nicht gemeint.
@McFarlane #3535
"Nach den schuldenmäßig kritischen nächsten 2,3 Jahren zieht sich die ÖBAG wieder zurück und die Anzahl der Shares sinkt wieder."
Ich denke nicht, dass die Beteiligung nur von so kurzer Natur wäre. Nach dem chaotischen Ablauf der Aktion bisher, beschleicht mich die Vermutung, dass es am Ende gar keine KE geben wird. Sollte die ÖBAG doch einsteigen, so werden nach einem möglichen Ausstieg die Aktien sicherlich nicht wieder eingezogen. Die würden dann sicher am Markt platziert werden.
Dieser Artikel hier scheint mir etwas aufschlussreicher als der etwas seltsame im "Standard", wonach man ja fast den Eindruck haben könnte, die ÖBAG wäre auf AT&S zugegangen und nicht umgekehrt. Zumindest werden in diesem Artikel mal die Fragen aufgeworfen, die man sich angesichts dieser Situation unweigerlich stellt.
Werte, deren hohe Bewertung ich mir nicht erklären kann, wie z.B. Nemetschek oder Sartorius, haben oft einen niedrigen freefloat. Aber ich mag mich in meinen Beobachtungen auch täuschen.
Socki: 2 oder 3 Jahre sind aber ja auch nicht kurzfristig.
Die Lufthansa wurde im übrigen während der Pandemie auch durch eine 20%ige Staatsbeteilgung gerettet und der Bund ist nach 2 Jahren mit großem Gewinn wieder ausgestiegen.
...woher nimmst du den Eindruck? Der ÖBAG-Mitarbeiter sagt ja, dass AT&S auf die ÖBAG zugegangen ist.
Interessant sind auch die Aussagen von Herrn Lion der da meint, dass er an eine noch größere Investition bei AT&S denkt. Flüssige Mittel wären genug vorhanden gewesen und auch die Banken hätten sich mit einer kleinen KE beruhigen lassen.
Herr Lion ist einer der profundesten Kenner von AT&S. Außerdem arbeitet er für jene Bank, die auch an AT&S beteiligt ist.
Das ist der entscheidende Satz von Daniel Lion.
Er sieht also die KE als überzogen und auf Basis der aktuellen Informationen, als nicht gerechtfertigt an, womit sich zwangsläufig die Meinung ergibt, dass eine noch größere Investition ansteht.
Ich würde nicht ausschließen, dass es tatsächlich so kommt.
Bislang dachte ich auch, dass in erster Linie die Banken eine höhere EK-Basis gefordert haben, möglicherweise steckt aber doch noch mehr dahinter.
Aber hier ist alles vorhanden Liquidität und entsprechende Unternehmensprognosen. Siehe auch Aussagen vom CEO. Warum sollte hier die ÖBAG mal 2-3 Jahre (kann man gern als mittelfristig sehen) einsteigen? Schon gar nicht wenn von einem Dritten starken Aktionär gesprochen wird. Meiner Sicht daher die Variante die du ansprichst sehr unwahrscheinlich, wenn man die kryptischen Informationen und Interviews liest.
Ich bin mir halt nicht sicher, ob geplante neue Großinvestitionen ein Grund zur Erleichterung oder zur Besorgnis sein sollten. Mir ist jedenfalls lieber, das Unternehmen plant noch mehr Expansion als die Nachricht, dass es schon jetzt Finanzierungsschwierigkeiten hat mit den bereits geplanten und verbuchten Projekten. Andererseits könnten hinter solchen Gedankenspielen natürlich eigentlich sehr positive Gründe stecken, die aus bestimmten Gründen halt nicht publik werden dürfen, etwa eine mögliche Kooperation mit Nvidia (nur um mal so vor mich hin zu träumen, ist eh unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich). Auf jeden Fall ist diese Geheimniskrämerei dem Kurs nicht dienlich und befeuert jede Art von Spekulationen. Bin aber inzwischen so wie Handbuch auch zur Überlegung gekommen, ob diese KE vielleicht doch nicht kommt, so chaotisch wie das Ganze bis jetzt gelaufen ist. Wäre dann vermutlich auch nicht ideal, weil das Damoklesschwert dann immer im Hintergrund lauern würde. Jedenfalls erstaunt der enorme plötzliche Kapitalbedarf des Unternehmens und es ist echt nicht nachvollziehbar, warum für die Befriedigung der Sicherheitsbedürfnisse der Banken angesichts der doch (nachweislich?!) so positiven Liquiditätslage nicht kleinere Brötchen reichen würden.
Seltsam auch, dass für den CEO offenbar alle möglichen Interessen an erster Stelle kommen, jene der Aktionäre an letzter, um das mal ein bisschen sarkastisch zu formulieren. Man kann sich halt des Eindrucks nicht erwehren, dass mit wichtigen Informationen (die durchaus auch positiv sein können) hinter den Berg gehalten wird.
Außer und dieses Gefühl hat mich heute beschlichen:
Möchte man weiter voll auf Expansion setzen ohne erst mal auf die höheren Gewinne und CF der jetzigen Investitionen abzuwarten? Keine Ahnung aber irgendwie sollte man beginnen die Ernte einzufahren bevor man schon wieder aussäht. Kann natürlich voll daneben liegen, aber dies ist derzeit die einzige rationale Erklärung.
DANKE für den Presseartikel Keinbörsenguru
Ich mein ich finde die Entwicklung der letzten 10 Jahre super uns Stillstand scheint es nicht zu geben, aber du kennst das Unternehmen ja schon lange. Aber würde man jetzt schon Pläne schmieden obwohl man noch garnet mit den jetzigen Projekten fertig ist?
Ich find dies persönlich too much auch wenn mir der Beweggrund lieber ist als Liquiprobleme. Mir scheint dies aber von einer gesunden Expansion, dann schon weit weg zu sein.
Fühlt ihr euch mit dem Gedanken wohl?