ARD-Sendung über amazon.de am 13.02.2013
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Eröffnet am: | 14.02.13 09:48 | von: Peter Silie | Anzahl Beiträge: | 108 |
Neuester Beitrag: | 10.12.14 14:44 | von: K.Ramel | Leser gesamt: | 20.588 |
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1. Niedriglöhne, stagnierende Löhne, eine nicht ausreichende Beteiligung der Masse am wirtschaftlichen Erfolg sorgt zwangsläufig dazu, dass Menschen günstig einkaufen "müssen".
2. hat 1. seine Ursache in der zunehmenden Automatisierung. So sind allein in Dtl. in den vergangenen 10 Jahren über 2mio. neue Stellen geschaffen worden, hiervon jedoch lediglich etwas über 100.000 Stellen im verarbeitenden produzierenden Gewerbe. D.h. Stellen die zuletzt entstanden sind, sind nahezu ausschließlich im Dienstleistungssektor zu finden.
3. hat das Aufblähen des Dienstleistungssektor zur Folge, dass mit dem Angebot an Arbeitnehmern die Löhne gedrückt werden, was Amazon ausnutzt um seinen Gewinn zu steigern. Dies kann und darf man zwar monieren, ist letztendlich aber das Prinzip Marktwirtschaft, so hart dies auch klingen mag. Insofern ist ein Mindestlohn durchaus zu begrüßen.
4. ist der Mensch daran gewöhnt, sein Umfeld und Alltag möglichst unbewusst zu erleben. Indem man den Menschen die Entscheidungen und Verantwortungen des Lebens politisch abnimmt, erzieht man den Menschen dazu, nicht mehr nachdenken zu müssen und das Routineprogramm ein zu schalten. Kommt erschwerend noch hinzu, dass das System so verstrickt ist, dass Jene die gern nachdenken würden, kaum Zeit dazu haben. U.a. ist es mittlerweile Gang und Gebe, dass Menschen Familie gründen, beide Elternteile Vollzeit arbeiten gehen müssen und nebenbei mindestens ein Elternteil studiert. Da bleibt am Ende des Tages nicht mehr viel Zeit um sich aktiv Gedanken zu machen, woher man nachhaltig Waren beziehen kann. Da kommt ein bequemes Angebot von Amazon eben gerade recht.
Fazit:
Nicht Amazon ist das Problem, nicht die Menschen die bei Amazon bestellen sind das Problem, sondern das gesellschaftliche politische System, welches die Menschen in einem dichten Netz gefangen hält. Um aus diesem Netz auszubrechen braucht es weit mehr als Amazon zu meiden, hierzu braucht es echte Alternativen, welche das Netz etwas grobmaschiger machen und den Menschen größere Veränderungen erlauben.
Open-Source sowie Ressourcenteilung stellt eine solche Alternative dar, weil Open-Source sowie Ressourcenteilung dazu führt, dass Menschen perspektifisch weniger konsumieren müssen und unabhängiger werden können, sowie Zeit gewinnen um Alternativen auch aktiv angehen zu können.
Ich selbst arbeite aktiv an Open-Source-Projekten mit und tue meinen Teil dazu. Jede helfende Hand ist gern willkommen und schafft echte Alternativen.
Der Konflikt besteht nicht primär um die Vergütung, sondern vor allem um die Arbeitsbedingungen, welche teils unmenschlich sein sollen.
Die Vergütung selbst ist laut Aussage der Gewerkschaft durchaus respektabel.
Aber das ist ja auch nichts wahnsinnig Neues,das so manch großer Konzern die heutige Situation in vielen Gegenden diesbzgl. schamlos ausnutzt.Ist halt so ......Angebot und Nachfrage, das machen die Jungs bei Zalando oder Apple oder KIK oder Domäne oderoderoder genau so.
Alles legitim und zu einem gewissen Grad vielleicht auch nachvollziehbar .....deswegen muss man es allerdings nicht gut finden.
Aber meine Kritik richtet sich ja auch eher an die Heuchler die so etwas auch lautstark kritisieren,furchtbar empört sind .....dann trotzdem dort einkaufen.Davon gibt es eine ganze Menge !
Interessant ist eine recht ähnliche Machart des Berichts wie der zu Amazon. Recherchiert wurde alles von unabhängigen Reportern, damit die Rundfunkanstalt im Hintergrund nicht verklagt werden kann (bei den unabhängigen Reportern wäre im Zweifelsfall nicht viel zu holen). Angegriffen wurde hauptsächlich E.ON, nicht aber viele andere Firmen, die dort auch vertreten sind; dabei hat E.ON dort über 1000 Beschäftigte und für einen Energiekonzern üblichen Geschäftsbetrieb auch.
Das im Hintergrund stehende Motiv war nicht nur etwa die Steuerverwicklungen darzustellen (dafür wären viele andere Konzerne deutlich besser geeignet), sondern das Motiv war auch schlicht E.ON ein bisschen medial unter Druck zu setzen, denn immerhin klagt dieser Konzern ja äußerst aussichtsreich gegen die Regierung wegen diverser Kraftwerksstilllegungen und der Brennelementesteuer, was dann auch als große Anmaßung dieses Unternehmens dargestellt wurde. Seine eigenen Interessen vor Gericht gegen die Regierung zu vertreten, ist also nicht mehr erlaubt bzw. statthaft laut ÖRR.