AMS OSRAM Thread (Kauft dlg AMS?)
Und nein, ich habe keinen Everke Komplex - vllt bin ich neidisch auf den Everke, denn solche Aktionäre wünscht sich jedes Unternehmen und jeder CEO. Da machst Du als CEO aus einem 66 CHF Aktienkurs einen 16 CHF Aktienkurs und dennoch ist Temasek und der Großteil der Privataktionäre glücklich, bekommst 21 Mio Gehalt für das Jahr der Osram-Übernahme und eine hohe Zustimmungsrate auf der HV. Mensch…äh, CEO – was willst Du mehr?! Ein Traum.
Kurzes Gedankenspiel: wo würde der AMS Kurs wohl heute stehen ohne KE, ohne Transaktions- und Integrationskosten, mit 84 Mio ausstehenden Aktien, mit lediglich 1,x Mrd USD Nettoverschuldung – gerade wenn man sich die AMS Zahlen und die Kursentwicklungen der Apple Nahrungskette anschaut? Darf ja jeder mal versuchen.
Zu dem Rest Deines Postings: also irgendwann ist Dein Super-Bullen-Modus auch etwas anstrengend, lass uns doch mal kurz auf das Jahr 2020 schauen:
- Die KE eine Katastrophe
- Die Kursentwicklung ein Desaster mit -42% in diesem Jahr
- Die Bonds – Volumen reduziert, enorme Zinssätze, Zinskosten über Erwartungen
- Laufende Ermittlungen gegen Teile des Managements
- Als einziges Unternehmen der Apple Kette bei den 2Q-Zahlen/3Q Ausblick leicht enttäuscht
- Ein ordentlicher Teil des Geschäfts stark durch Covid (dauerhaft) beeinträchtigt
Und Deine Zusammenfassung daraus? „ich kann hier nix schlechtes finden“. Also polarisierende Posts mit hohen Zahlen und knackigen Aussagen sind ja immer gut zum Reiben und zum Diskutieren, aber manchmal könnte ein wenig mehr Objektivität angebracht sein. Letzte Woche gehst Du noch von 2,1 Mrd. Euro Umsatz in 2020 von AMS aus, jetzt werden es wohl 1,9 Mrd. Euro, kein Wort dazu.
Deine Spanne von 11 bis 80 Euro ist amüsant. Warum das maximale Risiko bei 11 Euro sein sollte wenn die Aktie sogar mit Face ID vor drei Monaten bei unter 8 Euro notierte, ist schwierig zu erklären. Genauso wie knapp 22 Mrd. Marktkapitalisierung bzw. 25 Mrd. EV für ein Unternehmen, das im letzten Quartal gerade 100 Mio Euro Nettoverlust abgeliefert hat. Aber ich bin mit sicher, Dein 80er Kursziel war ein sehr langfristiges…und wer weiß, wenn alles, wirklich ALLES gut geht, könnte so etwas in 2026 durchaus realistisch sein. Und für einen Verfünffacher kann man schon mal fünf Jahre Geduld zeigen.
Am Rande: Free Cash Flow bei Osram im letzten Quartal (sicherlich nicht soo repräsentativ w/ Covid Sondersituation):
OS: +24
AM: -19
DI: +17
CIE: -30
Also ein Wegfall von DI bedeutet nicht gleich 300-400 Mio Cash Flow.
Zu dem Rest Deines Postings: also irgendwann ist Dein Super-Bullen-Modus auch etwas anstrengend, lass uns doch mal kurz auf das Jahr 2020 schauen:
- Die KE eine Katastrophe, bin Post-Ke-AMSer, daher für mich Chance aus der Katastrophe
- Die Kursentwicklung ein Desaster mit -42% in diesem Jahr Mein Schnitt (3 Tranchen 10,24 Euro)
- Die Bonds – Volumen reduziert, enorme Zinssätze, Zinskosten über Erwartungen- klar knirschts , aber Geld is jetzt da, und ich sehe kein Problem mit der Rückzahlung, oder mgg? dafür ist die MK, wie ich finde zu gering
- Laufende Ermittlungen gegen Teile des Managements
Schall und Rauch
- Als einziges Unternehmen der Apple Kette bei den 2Q-Zahlen/3Q Ausblick leicht enttäuscht, ja deswegen verweilt auch der Kurs in, für mein Gefühl, zu niedrigen Sphären
- Ein ordentlicher Teil des Geschäfts stark durch Covid (dauerhaft) beeinträchtigt -Tiefpunkt war q2, Osram hat soger Marktanteile gewonnen. viele wachsende märkte, die ams osram adressiert. viele investitionen sind schon gelaufen (kulim), ich glaube, dass das geschäft wachsen wird.
und zu den 80 euros. ich bin langfrister. wenn sich fundemantal nix dringendes ändert (der design out ist für mich nicht entscheidend) steig ich nicht bei 10 euro aus und auch nicht bei 20
Jetzt dürftest Du nicht mit so einer Euphorie reingehen und ich dürfte nicht aus Gnatz über die Vergangenheit ein geniales Investment für die nächsten Jahre sausen lassen und müsste über meinen Schatten springen. D’accord! Ich sehe nur das Osram-Problem als eines der nächsten Jahre und glaube, dass man hier mind. einige Jahre Geduld mitbringen muss. Und da gibt es für mich bessere, u.a. eine Dialog sehe ich als interessanter.
Zur Verschuldung: diese ist kein Problem sofern es nichts Schlimmes/Unvorhergesehenes gibt. Dauert eben ein paar Jahre, diese abzuarbeiten (ich glaube nicht an den optimistischen schnellen Plan) und bis dahin wird es keine Dividenden/ARPs geben.
ich erwarte auch keine schnellen kurse über 20...
aber wenn hier mal grip unter die Reifen kommt, geht's ab.
hier ein sehr schöner Trend: camera modules, cameras in Smsartphones werden von diesem jahr 3 pro Stück auf 5 pro Stück in 3, 4 jahren anwachsen. AMS hat 900 mios damit umgesestzt in 2019. Sie können mannigfaltig wachsen. camera modules auch für Dialog interessant, bagherli hat da auch kürzlich mal drauf hingewiesen.
http://image-sensors-world.blogspot.com/2020/07/...camera-module.html
Cash per 30.06. 2,101 Mrd
Meine Schätzung für 30.09. rund um die 1,5 Mrd.
Schulden für Osram rund 0,85
wären dann noch 650 Mille übrig.
Dann die Restlichen Aktionäre rauskaufen wird auch irgendwas zw. 1,1 und 1,5 kosten
Nehmen wir 1,35 (wäre ein kurs von 44,50 Euro) ...
= 30-09 +1,500
- 850 Schulden Osram
- 1,350 Restliche Aktien Osram
-250 ? Integrationskosten
-450 Aktuelle Credit Linie
Wenn man dann noch 400 Mio für die Kassa aufhebt... und noch 200 Mio Cash flows eingesammelt werden können dann würde ich sagen
800Mio Wandler und 800 Mio Anleihe thats it ... aber erst nächstes Jahr
Alles was verkauft werden kann würde die Refinanzierung durch die nächste Anleihe reduzieren...
Andere Meinungen?
stören tut mich nur der zinssatz. könnte der halbiert werden, dann halbierten sich auch die zinszahlungen. da müsste der alex mal dran arbeiten.
der Vater Staat wird´s mit den Corona-Hilfs-Krediten schon schaukeln.... 0% Zins-Politik ;)
Osram per 30. Juni: 585 Mio Euro
Guidance für den Cash-Flow im Sep-Quartal: -115 bis -165
Annahme: am Jahresende 700 Mio
AMS per 30. Juni: -47 Mio Euro
Gekaufte Osram Aktien seit dem 30. Juni: 48% (von 23% auf 71%) von 97 Mio Stück = 46,6 Mio x 42 Euro angenommener Durchschnittskurs = 1.956 Mio
AMS aktuell: ca. 1.900 Mio Euro
Da ich nicht glaube, dass Osram im Dez-Quartal einen riesigen Cash Flow zu erwarten hat und davon ausgehe, dass der 2H20 Cash Flow bei AMS zum größten Teil für Bond-Kosten, Zinsen und Integration draufgehen, sehe ich die Nettoverschuldung am Jahresende bei 2,6 Mrd Euro bzw. 3,1 Mrd Dollar.
Sollte AMS die restlichen Osram Aktien (= ca. 26 Mio Aktien ohne den Eigenbestand von Osram) kaufen zu angenommen 45 Euro, dann würden weitere 1,2 Mrd. Euro bzw. 1,4 Mrd. Dollar dazu kommen.
Die für mich relevante Zahl daher wäre pro-forma 4,5 Mrd. USD Nettoverschuldung, die man in Relation zur Tilgungsfähigkeit setzen muss und die es gilt über die nächsten Jahre abzubauen. Machbar? Sicherlich. Unternehmensgefährdend: nein...es sei denn, etwas Unvorhergesehenes oder ein major design loss passiert.
Anekdote am Rande: Berlien sagt zu Kulim „running out of capacity“ und AMS schreibt in seiner Präsentation „significant available capacity“. Man kann AMS immerhin nicht vorwerfen, dass sie Osram momentan vorschreiben was sie sagen sollen/dürfen.
2. Kulim lässt sich noch leicht zweistufig ausbauen, wenn ich mich recht erinnere, brauchst nur Maschinen
3. das kulim super läuft, ist in erster Linie eins, nämlich super:
hierzu Berlien
but it's clearly that in our capacity planning, you will hear a lot of nice things about Kulim and investment. That's for sure.
hört sich für mich nach ausbau kulim nach plan an und weiterer Auslastung mit nachfolgenden umsätzen.
Ansonsten reden wir aber weiterhin aneinander vorbei...meine Botschaft: OsrAMS hat vllt Kapazitäten für ein Umsatzniveau von 8-10 Mrd. Euro bzw würde bei diesen Leveln sehr effizient herstellen können. Problem ist nur: die machen momentan weniger als 5 Mrd. Umsatz. Wenn DI und das Conti JV verkauft werden noch weniger. Ergo haben die signifikante/teure Überkapazitäten und müssten die mE abbauen.
Regensburg (Graz?) darf man nicht w/ Betriebsrat, Kulim willst Du/will man nicht. Bleibt schon mal nicht mehr so viel. Und mE hat es AMS im letzten Jahr nicht geschafft, mal genauer zu erklären wie man das Problem lösen will außer solche generischen Botschaften wie „Optimize Asian manufacturing footprint“. Eine Botschaft wie „wir verkaufen Wuxi oder Singapore“ oder „wir teilen uns eine Fabrik mit TSMC oder vermieten die unter“, etc. würde mir als Investor helfen und eine meiner Sorgen nehmen.
Man kann natürlich auch das Prinzip Hoffnung anwenden und einfach davon ausgehen, dass OsrAMS (ich glaube übrigens nicht, dass Everke AMS im neuen Firmennamen nur den zweiten Teil zuspricht) in den nächsten beiden Jahren 3 Mrd. mehr Umsatz macht und das Fertigungsproblem also organisch löst :-)
oder „wir teilen uns eine Fabrik mit TSMC oder vermieten die unter“, etc. würde mir als Investor helfen und eine meiner Sorgen nehmen.
da hast du jetzt aber voll ins schwarze getroffen ;) mfg aus Graz
Ohne Osram:
- hätte AMS keine 4,5 Mrd Euro für die Osram Aktionäre rausgeblasen, davon alleine alleine 700 Mio Prämie über dem Bain Angebot
- hätte man nicht 0,2 Mrd. Transaktionskosten gehabt und 0,4 Mrd. Integrationskosten vor sich
- hätte man keine 189 Mio neue Aktien emittiert und hätte nur 84 Mio Aktien ausstehend
- hätte man sich nicht den vorher bereits leidenden Automotive-Sektor ans Bein gebunden, der unter Corona nun besonders leidet (Corona kann man dem Management nicht vorwerfen)
- hätte man sich vllt 0,5 Mrd. Euro „lifetime“ Zinskosten gespart
- könnte man sich auf das Kerngeschäft konzentrieren statt auf eine Riesen-Integrationsaufgabe und Verkäufe von Randgeschäften
- hätte man keine Kämpfe mit dem Betriebsrat zu kämpfen
- würde AMS per Jahresende 2020 wahrscheinlich eine Nettoverschuldung von NULL vorweisen
So viel zu den qualitativen Dingen, in Sachen Aktienkurs gehe ich mal wie folgt vor: der Barclays Analyst (alles andere als ein Bulle) schätzt ein AMS stand-alone 2021er Gewinn von 376 Mio Euro. Da sind bereits 65 Mio Euro Zinskosten abgezogen. Ich nehme mal 400 Mio Euro Nettogewinn in 2021.
Was wäre ein faires KGV für ein Unternehmen mit diesem Wachstum und keiner Verschuldung? Nehme ich zB Dialog, Cirrus, STM als Maßstab, dann würde ich vllt bei einem 18er KGV für das nächste Jahr landen. 400 Mio Gewinn x 18er KGV / 84 Mio Aktien und wir landen bei 85 Euro. Heute stehen wir bei 14 Euro.
Bin ich mit meiner „Berechnung“ so falsch? Sicherlich könnte/müsste man die Bezugsrechte der KE berücksichtigen, auf der anderen Seite hatten die einen Wert von 0 als der Handel losging.
Wie schon oft geschrieben: für alle, die erst nach dem Desaster eingestiegen sind, mag das obige alles völlig egal sein. Aber dass es hier keinen „Aufstand der Aktionäre“ gegeben hat, verwundert mich (Singer bei Dialogs Atmel Versuch?). Für mich ist das ein Parade-Beispiel für die Vernichtung von Aktionärswerten und es wird Jahre dauern bis man auch nur annähernd vom Kurs da stehen würde als hätte man diese Akquisition nicht gemacht. Ich würde so gerne mal in die Köpfe des Managements schauen, ob die das insgeheim mittlerweile auch so sehen, aber das wird man ja leider nie erfahren, da man nur die aufgehübschten externen Botschaften bekommt. Und bei den Jahresgehältern haben die persönlich auch keinen Schaden genommen, was für mich fast der größte Witz an der Sache ist.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Bezüglich der Kosteneinsparungen (z.B. dein Werk Kulim etc.), da bin ich mir ebenso zu 100% sicher, dass Everke hier genau der richtige Mann ist. Bei allem Größenwahnsinn, das ist die Stärke von Everke.
Das wird er vermutlich besser hinbekommen als nahezu jeder andere. Siehe Ebit-Margensteigerung bei AMS.
Wichtig ist nur den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Idealer Zeitpunkt zum Ausstieg wäre:
Die ersten Aufräumarbeiten zeigen ihre Wirkung. Die Schulden werden durch hohe Cashflows reduziert und bevor Everke auf die nächste dumme Übernahme-Idee kommt, wieder raus ;-))
Die augenblickliche Verschuldung lässt ja glücklicherweise vorerst keine weitere Übernahme zu ..
Einzige bedeutende Risikoquelle bis dahin wäre natürlich das design-out beim face-ID
Ian ist aus guten Gründen dabei und dlg aus guten Gründen eben nicht. Richtig und falsch gibt es nicht.
aber für mich haben die sich bereits mit der Aussage disqualifiziert :
„Das Bankhaus Lampe kalkuliert, dass ams zuletzt rund zwei Drittel des Umsatzes mit dem US-Techriesen Apple erzielte. Mit OSRAM sinke der Anteil des wichtigsten Kunden auf ein Drittel. Das dürfte die Verhandlungsposition der Österreicher verbessern.“
Solch einen Mumpitz hört man immer wieder. Was sollte sich denn an einer Verhandlungsposition verbessern ? Da wird unter den Zulieferern etwas ausgeschrieben und anschließend wird das verwendet, welches a) die Kriterien am besten erfüllt und b) den günstigsten Preis realisiert.
Das interessiert Apple noch nicht mal am Rande, ob der Anbieter davon abhängig ist, oder nicht.
Wie könnte man das mit Alexander toppen, wenn er sagt „das Lidar-System müssen wir Dir nicht anbieten Tim, wir gehen nur da rein, wo wir wollen“ Da braucht es keine zusätzliche Diversifizierung um eine bessere Verhandlungsposition zu erreichen ;-)
Es hätte ja damals (vor Everke) fast die Fusion zwischen Dialog und AMS gegeben und Bagherli war als CEO für das Gesamtkonstrukt geplant.
Wo die wohl heute stehen würden ?
Will ich mir gar nicht ausmalen, aber vermutlich hätte das Konstrukt jetzt genauso viel Cash wie heute AMS Schulden hat und der Kurs wäre mindestens dreistellig :-))
Es scheiterte damals nur an ein paar Milliönchen, die man für Dialog-Aktien zu wenig geboten hatte ..
Die Halbleiterei ist kein Basar ..