4 Jahre SPD genügen
Seite 4 von 5 Neuester Beitrag: 23.09.02 01:24 | ||||
Eröffnet am: | 12.08.02 23:40 | von: Anarch | Anzahl Beiträge: | 115 |
Neuester Beitrag: | 23.09.02 01:24 | von: Dr.UdoBroem. | Leser gesamt: | 6.404 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 | 3 | | 5 > |
Kann mod und Gauss nur zustimmen.
Während Gauss fakten belegt labert "arsch-hoch-akte" immer wieder über Themen, die von Grünen und linken Meinungsmachern gerne in die Welt geschriehen werden.
Keine Stellungnahme dazu, daß Bayern und Baden-Würtemberg die fortschritlichsten Länder im Bereich Umweltschutz sind, während Länder wie SH oder Bremen immer noch an der Erfindung des Rades in diesem Punkt basteln.
Mich würde auch mal interessieren, wieviel denn ein Atomarer Zwischenfall im nahegelegenen Ausland kosten würde...ach Mist ich hatte vergessen, radioaktive Strahlung hält ja an der Grenze inne.
Du ashoka hast mE noch überhaupt nichts von der Welt gesehen und beahuptest hier Dinge, die Weltpolitisch so irrelevant sind wie nur sonst was. Das Deutschland die führende Nation in vielen Dingen ist, scheint Dir dabei entgangenen zu sein.
Fahr mal nach Griechenland und schau dir an, wie die mit Tieren umgehen, und dann komm zurück und laber weiter,
dann fahr in die Türkei und frage nach Sozial-Hilfe oder einem Arbeitsplatz, und wenn Du wiederkommst weil Du keinen bekommen hast, erhalten Menschen wie Du hier auch noch Kohle.
Wenn Du im Ausland bist kannst Du ja mal nach einer Altersabsicherung fragen, wirst sicher auf taube Ohren stoßen.
Leute wie Du treiben mich echt zur Weißglut, da Sie 0 (in Worten "NULL") von Politik oder Wirtschaft verstehen.
Ich denke Du kannst uns alle mal zum lachen bringen in dem Du erzählst, welche Ausbildung Du genossen hast. Aber verschweige nicht die Wegpunkte Baum- oder Waldorfschule.
Wenn ich mir das Wahlplakat der Grünen ansehe dann weiß jeder normale Mensch bescheid, Party ohne ende. Und für das Plakat der SPD "Stoiber nein danke" ist die CDU selbst noch vor wenigen Jahren gerügt worden wegen der "roten Socken" Kampagne. Warum schreit jetzt keiner?
Man was bin ich gereizt - und daher habe ich eben gerade die Briefwahl voller Freude für CDU und FDP fertig gemacht.
So
Avantgarde
die sich noch nie Leistung abverlangt haben und
das auch nicht wollen.
Sie drücken sich durchs Leben und lassen dafür
die Allgemeinheit bezahlen.
Aber Deutschland ermöglicht das ja auch.
Würde Dir ja gerne den Wahlsieg der SPD ersparen, muß aber aus Überzeugung SPD wählen.
Mach deine Kreuze an der richtigen Stelle und gut ist.
Ich finde diese "Diskussionen" hier nicht besonders erquicklich.
Grüße von der Basis
ecki
"Offensichtlich redest Du allgemein von "stillstehenden Kraftwerken". Die AKWs stehen still, weil in ihrer Nähe ein Leukämie-Fall aufgetreten ist. "schreibst Du C.F.Gauss und behauptest,Du kennst Dich aus.
Und wie war das wirklich?
Als ein Beispiel für die verschleierten Atom-Gefahren nennt die BUND-Studie das AKW Krümmel. In der Umgebung des Reaktors werden seit Beginn der 90er Jahre deutlich erhöhte Blutkrebsraten festgestellt. Doch Klagen gegen die AKW-Betreiber wurden bisher abgewiesen, weil den Richtern ein klarer Nachweis für den Zusammenhang zwischen dem Betrieb des Reaktors und den beobachteten Leukämiefällen fehlte. "Die Ergebnisse von Untersuchungen zu Crud-Partikeln als mögliche Auslöser der Leukämie müssen sobald wie möglich veröffentlicht werden.
Solange dieser Verdacht nicht entkräftet ist, muss das AKW Krümmel abgeschaltet werden."
Schon seit 1998 (1) weist die Ulmer Aerzteinitiative, Regionalgruppe der IPPNW auf Ergebnisse von Arbeiten des Wissenschaftlers Dr. Alfred Koerblein, Umweltinstitut Muenchen e.V. hin, die zeigen, dass die Kinderkrebsrate in der Umgebung von Kernkraftwerken erhoeht ist.
Koerblein untersuchte darin Kinderkrebserkrankungen in der Umgebung bayerischer Atomkraftwerke im Zeitraum von 1983 – 1993. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Krebsrate bei Kindern in den Landkreisen um die bayerischen Atomkraftwerke hochsignifikant um 29 % erhoeht war. Um das AKW Gundremmingen betrug die Erhoehung sogar 38 %
so verharmlosen kann man die Atomkraftwerke nun wirklich nicht!
...
richtig! Auf den Umweltschutzseiten, u.a. auch beim BUND, wird Krümmel für die Leukämiefälle verantwortlich gemacht, auf vielen anderen Seiten sieht man keinen Zusammenhang. Summasummarum weiß man es halt nicht.
Was aber das Wichtigste ist, das solltest Du Dir mal klar machen. In der Statistik gibt es Begriffe wie Kausalität und Korrelation. In Falle Krümmel scheint es höchstwahrscheinlich keine Kausalität zu geben, sondern eine Korrelation, d.h. eine zufällige Koinzidenz mit einer dritten Erscheinung (die man eben noch nicht kennt).
http://www.ndr4.de/pages/news/1,2240,SPM48_CON02x07x30x12-00,00.html
Wenns nicht so ernst wäre.
Grüße
ecki
oder:
Die Anzahl der Störche korreliert mit der Anzahl
der Geburten.
Daher kommen die Kinder durch die Störche.
Ecki, befass Dich bitte erst mit Statistik bevor
Du hier rumtönst.
Nimm mal an, Du säufst jeden Abend zehn Bier und rauchst eine Zigarette. Du kriegst nach 20 Jahren Lungenkrebs und denkst Dir...naja, anscheinend waren die zehn Bierchen zuviel jeden Abend. Du implizierst eine Kausalität Bier-Lungenkrebs, ist das bisher klar?
So, es gibt nun in Deutschland ein AKW, in dessen Nähe ein paar (9) Leukämiefälle aufgetreten sind. Was denkt sich ein AK-Gegner wohl? Aber hat dieser AKW-Gegner auch wirklich recht. Ich bin ein Gegner der Elbmarsch, und ich behaupte, daß das Erdreich der Elbmarsch eine abnorme chemische Zusammensetzung hat, die die "statistische SChwankung" bei den Leukämiefällen verursacht hat. Kannst Du mich jetzt wiederlegen? Kannst Du irgendein Argument gegen mich vorbringen? Ich könnte auch behaupten, daß die vielen Marienköfer dort für die Fälle verantwortlich sind.
Das Vorgehen ist immer dasselbe. Es wird dasjenige Objekt, das am meisten heraussticht, ausgesucht und das Ursache verkauft. Und jahrzehntelang den Leuten so verkauft.
Und alle glauben es, weil sie es glauben wollen, wie alle glauben, daß man Erkältungen von der Kälte bekommt, daß es immer mehr Krebsfälle gibt oder daß Schokolade schlecht für die Zähne ist.
Genauso wird gerne geglaubt, daß wir viel "Strahlung" durch AKWs abbekommen. Achja, irgendwann in einer fernen Zeit werden es hoffentlich alle mal besser wissen.
Deine Aussage wundert mich trotzdem, da meine Intelligenz kaum durchs posten Steigerungsfähig ist.
Jaja die große Unbekannte. Ein beliebtes Hilfsmittel, wenn nicht sein soll, was nicht sein darf!
Aber bewiesen ist sie nicht. Man kann nur vermuten.
Dazu braucht man andere, nicht-statistische Hypothesen,
die man nach übereinstimmendem Wissenschaftsstand erst
verifizieren oder falsifizieren muss.
Das Popper-Kriterium.
und überprüfen sie an mächtigen empirischen Datenbeständen auf ihre Signifikanz.
Dann ergibt sich mit einer gewissen Fehlertoleranz, ob diese Hypothesen zutreffen oder verworfen werden müssen.
Diese Darstellung ist jedoch sehr vereinfacht.
Neben den Gefahren, die derzeit durch Atomkraft bestehen, muss also bei der Nutzung der Atomkraft stets auch bewusst sein, dass spätere Generationen von den Folgen unserer Kurzsicht betroffen sein können, ohne dass wir heute davon schon die geringsten Anzeichen zu sehen bekommen.
Die Risikostudie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit im Auftrag der Bundesregierung berechnet die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAU durch technisches Versagen am Beispiel des Atomkraftwerks Biblis mit einmal in 30 000 Betriebsjahren. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei 30-jähriger Betriebszeit in einem der 19 deutschen Atomkraftwerke ein Super-GAU ereignet, bei 2%! Bei dieser Risikoberechnung wurde nur technisches Versagen berücksichtigt. Menschliches Fehlverhalten ist darin noch gar nicht enthalten. So kann man bei vorsichtigen Schätzungen davon ausgehen, dass weltweit alle 10 Jahre ein Super-GAU zu erwarten ist.
Welche gravierende Folgen ein Super-GAU haben kann, ist an der Tschernobyl-Katastrophe zu sehen, die sich am 26. April 1986 zutrug: Mehr als 70.000 Tschernobyl-Tote werden heute vermutet. Es können allerdings weit mehr sein. Das Erkrankungsmaximum wird aber erst 25 Jahre nach dem Reaktorunglück erwartet. Noch heute sind ganze Landstriche verseucht, die ohne die Strahlenbelastung gut und gerne als Urlaubsregion gehalten werden könnten - 130.000 km2.
Die Folgen des Super-GAUs von Tschernobyl können allerdings nicht erfasst werden. Am 26. April 1986 wurde die 200fache Menge an Radioktivität freigesetzt wie bei den Atombombenabwürfen von Hiroshima oder Nagasaki. Schon damals waren die betroffenen Menschen einem unvorstellbarem Leiden ausgesetzt.
Im Tschernobyl-Gebiet: "Hier ist alles so idyllisch, man sieht doch keine Strahlung!
Doch ein Atomunfall in Deutschland sähe nicht rosiger aus: Nach inoffiziellen Angaben soll nach einer Reaktorkatastrophe eine Sperrzone eingerichtet werden, aus der die verstrahlten Menschen nicht heraus dürfen. Bei Fluchtversuch wird es Schießbefehl geben. Die darauf folgenden Zustände sind allerdings bei weitem gravierender, als man sich vorstellen kann: Was heute „friedliche“ Nutzung der Kernenergie genannt wird, kann innerhalb von wenigen Minuten so viel Leben zerstören, wie es sich kein Mensch mehr vorstellen kann. Die geplante und später doch nicht gebaute Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf hätte schon nach fünf Jahren Betrieb die Radioaktivität von 45.000 Hiroshima-Bomben gelagert. Ein realistischer und selbst von Betreibern zugegebener möglicher Unfall könnte ganz Mitteleuropa verseuchen. Nicht anders sieht es mit den Anlagen in La Hague (Frankreich) und Sellafield (Großbritannien) aus. Doch wer nicht aufarbeitet, muss den Müll immerhin noch lagern. Bis heute ist noch ungeklärt, wie dies geschehen soll, ein Endlager für hochradioaktiven Müll gibt es weltweit noch nicht. Darum sollen sich schließlich unsere Nachkommen kümmern. Unser Problem ist dies nicht.
Und: Geht ein Atomkraftwerk in die Luft, wäre dies nicht einmal versichert: Eine solche Versicherung ist schlichtweg nicht finanzierbar. Rund 1 Milliarde Mark könnten die Atomkraftbetreiber aufwenden. Das ist nicht einmal 1% der vorsichtig geschätzten sofort anfallenden Folgekosten. Für die Folgeschäden ist also niemand verantwortlich. Seit dem 11. September 2001 dürfte auch eine weitere Gefahr in den Vordergrund gerückt sein: Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Flugzeug auf ein deutsches Atomkraftwerk stürzt nur bei 1 : 1 Billion, doch stellen gezielte Anschläge eine große Gefahr mit verheerenden Folgen dar: Kein Kraftwerk könnte dem Aufprall eines Verkehrsflugzeuges standhalten. Bei den ältesten Anlagen wurde nicht einmal ein spezieller Schutz gegen Flugzeugabsturz gefordert. Die ca. 60 cm dicke Wand aus Stahlbeton kann allerhöchstens ein leichtes, langsamfliegendes Flugzeug, etwa ein 10t schweres Sportflugzeug bei 300 km/h abwehren. Die zehn neuesten Atomkraftwerke in Deutschland können dem Absturz eines Phantom-Kampfflugzeugs mit einer Masse von ca. 20 t und 774 km/h standhalten - ohne mögliche Bomben- und Waffenladungen zu beachten. Eine Boeing 747-400, die bis zu 400 t wiegen und über 200.000 l Kerosin aufnehmen kann, würde allerdings jedes AKW zerstören. Eine nationale Katastrophe, weit schlimmer als Tschernobyl wäre die Folge.
Zu den nuklearen Gefahren bereitet Atomkraft ein weiteres Problem: Entgegen dem Glaube vieler Menschen trägt die Atomkraft einen großen Beitrag zum globalen Treibhauseffekt bei. Tatsächlich ist der CO2-Ausstoß einer Kilowattstunde Strom aus einem umweltschonenden Blockheizkraftwerk mehr als viermal so gering, als bei einer vergleichbaren Menge an Atomstrom. Hinzu kommt die Belastung bei der Wiederaufbearbeitung, bei der u.a. das Edelgas Krypton ausgestoßen wird, das ebenfalls treibhauswirksam ist.
Neben dieser zivilen Nutzung der Atomkraft ist der Einsatz von radioaktiven Substanzen zu militärischen Zwecken noch weitaus gefährlicher und unübersichtlicher. Die Waffenindustrie ist in vielerlei Hinsicht, auch beim Einsatz der Kernenergie also, keinesfalls ökologisch zukunftsfähig.
Es ist wirklich verblueffend wie gering Deine Bildung ist und trotzdem versuchst Du schlaue Sprueche zu klopfen.
Ein Blick in die Geschichtsbuecher wird Dir offenbaren, wer ashoka war.
Und nein, gewoehnlich fahre ich nicht in die Tuerkei um Sozialhilfe zu beantragen. Da Du damit Erfahrung zu haben scheinst, wuerde mich ein Bericht darueber sicher interessieren. Schreib es auf und schmeiss es in die Elbe ich werde es dann bestimmt lesen.
... dann hat die Gerd-Show ein Ende.
Gerds nächste Pleite ist schon in Sicht:
MOBILCOM SPD-Staatskrücken in Wahlkampfzeiten
Im Fall der Mobilcom, das ist leicht vorauszusehen, wird Berlin gegenüber Brüssel den kürzeren ziehen. Die Berliner Regierung scheint mit den Modalitäten des europäischen Beihilferechts auf Kriegsfuß zu stehen.
Erinnert sich noch jemand? Vor gut einem Jahr hat es die Europäische Kommission fertiggebracht, die staatlichen Garantien für Landesbanken und Sparkassen in Deutschland wettbewerbsverträglich zu gestalten. Vorausgegangen war ein zäher Hinhaltekampf von Bund und Ländern, die mit dem Schlachtruf "Hände weg von unseren Banken" der Brüsseler Institution rundheraus die Zuständigkeit für ihre Reservate öffentlicher Daseinsvorsorge streitig machten. Heute ist der Streit, bei dem es vor allem um gleiche Wettbewerbschancen gegenüber den privaten Banken ging, vergessen. Landesbanken und Sparkassen kommen seither ohne staatliche Hilfen vielleicht sogar noch besser zurecht als zuvor.
Auch im Fall der Mobilcom, das ist leicht vorauszusehen, wird Berlin gegenüber Brüssel den kürzeren ziehen. Nicht viel anders als im Streit über die staatlichen Garantien für Landesbanken und Sparkassen scheint die Berliner Regierung mit den Modalitäten des europäischen Beihilferechts auf Kriegsfuß zu stehen. Bundeswirtschaftsminister Müller sagt, daß die am Sonntag vereinbarten Finanzhilfen für Mobilcom nach dem EU-Vertrag keine Beihilfen, sondern "bankübliche Kredite" seien, die den Wettbewerbskommissar Monti und dessen Beamte nichts angingen. Müller wird mit dieser Rechtsauffassung nicht weit kommen; denn allein die Kreditvergabe durch zwei staatseigene Banken läßt vermuten, daß es Beihilfen mit wettbewerbsverzerrenden Eigenschaften sein könnten.
In Berlin mag sich die Regierung noch ein paar Tage zieren - bis zum Tag nach der Wahl. Um Anmeldung und Genehmigung der Hilfsgelder in Brüssel wird sie sich schließlich nicht drücken können, ganz gleich, ob die Darlehen nun nach dem Rückzug der France Télécom mit Bundesbürgschaften zusätzliche staatliche Krücken erhalten oder nicht. Vielleicht scheuen Müller und Eichel auch deswegen den Gang nach Brüssel, weil sich dann leicht herausstellte, daß die werbewirksam verkündete Hilfe nicht weiter als bis zum Wahltag tragen könnte. Eine Finanzspritze, die noch nicht einmal dem Zinsaufwand von Mobilcom für dieses Jahr entspricht, kann nicht lange wirken. Derartige Rettungsaktionen, das lehrt auch der Fall Holzmann, dienen noch nicht einmal dem Anschein nach der Gestaltungsmacht des Staates - sie verpuffen rasch.
... dann muß auch Herta nicht mehr hetzen.
Däubler-Gmelin, Bush und Hitler
Herta Däubler-Gmelin (SPD) soll die harte Haltung von US-Präsident George W. Bush gegen Saddam Hussein bei einer Gewerkschaftsveranstaltung mit Adolf Hitler in Zusammenhang gebracht haben. Die Bundesjustizministerin hielt die Diskussion angeblich für ein internes Gespräch.
AP / DER SPIEGEL
Hamburg - Mit einem Krieg gegen den Irak wolle Bush vor allem von innenpolitischen Problemen ablenken, habe Däubler-Gmelin bei einer Diskussion mit rund 30 Metallgewerkschaftern in Derendingen (Stadtteil von Tübingen) gesagt, berichtet das "Schwäbische Tagblatt". Solche Ablenkungsmanöver seien eine "beliebte Methode seit Adolf Hitler", zitiert die Zeitung die Ministerin weiter. Damit wolle sie jedoch unter keinen Umständen Bush mit Hitler vergleichen.
Eingeladen in die Sportgaststätte des TV Derendingen hatten nach Angaben der Zeitung die Betriebsräte und gewerkschaftlichen Vertrauensleute der Tübinger Metallfirmen Walter AG und Flender. Das eigentliche Thema war "Globalisierung in der Arbeitswelt", doch sei die Diskussion bald auf den Irak gekommen.
Das Hauptmotiv für Bushs harte Haltung gegen den Irak sei nicht wie oft angenommen die Erdölversorgung, habe Däubler-Gmelin weiter gesagt. Denn: "Die Amerikaner haben selber genug Öl." Der Grund für die Kriegsvorbereitungen sei vielmehr in der US-Innenpolitik zu suchen. Aufgrund der Wirtschaftskrise in den USA seien die Popularitätswerte des Präsidenten stark gesunken. Die Ministerin: "Bush will von seinen innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken. Das ist eine beliebte Methode. Das hat auch Hitler schon gemacht."
Die USA hätten außerdem schon allein wegen der Todesstrafe ein lausiges Rechtssystem". Und wenn die heutigen Gesetze gegen Insider-Geschäfte bereits in den 80er Jahren gegolten hätten, als der jetzige US-Präsident noch Manager bei Erdölfirmen war, "dann säße Bush heute im Gefängnis".
Däubler-Gmelin soll sich nach der Veranstaltung beim "Schwäbischen Tagblatt" gemeldet haben, um ihre Ausführungen zu erklären: "Ich habe nicht die Personen Bush und Hitler miteinander verglichen, sondern die Methoden." Es sei ihr allerdings nicht bewusst gewesen, dass der Walter-Betriebsrat auch die Regionalzeitung zu der Diskussion eingeladen hatte. Nach ihrem Verständnis habe es sich bei der Veranstaltung um ein internes Gespräch gehandelt.
... dann ist wieder "Willy-Wahl". Diesmal der kleine Willy, der ist härta. ;O)
Hinter der Fassade
Ohne Hemmung spielt Schröder mit dem antiamerikanischen Ressentiment. Damit bedient er Nationalkonservative und Linke - und beweist, daß der rot-grüne Lernprozeß in Fragen von Krieg und Frieden ein oberflächlicher geblieben ist.
Was Kohl aus Vorsicht nicht zu wünschen wagte, scheint unter Schröder Wirklichkeit geworden zu sein: Deutschland ist aus dem Schatten seiner Geschichte herausgetreten. Die alarmistische Leidenschaft ist erkaltet, mit der noch vor wenigen Jahren über die "Wehrmachtsausstellung" oder Martin Walsers Versuche, Auschwitz aus dem Sinn zu bekommen, debattiert wurde. Die Republik hat es nicht mehr nötig, in imaginärer Abstoßung vom Nationalsozialismus ihre Daseinsberechtigung zu finden. Sie scheint sich vielmehr aus eigenem Recht zu begründen. Und zwar ihrer selbst so sicher, daß sie - wie mancher unkt - des Berufsstands der Geschichts- und Gegenwartsdeuter gar nicht mehr bedarf. Zu Zeiten von Rot-Grün hätte sich, so gesehen, die Ära der Geschichtspolitik selbst abgeschafft. Als Indiz dafür wird der Umstand betrachtet, daß Schröder nicht den geringsten Versuch unternommen hat, sein grundsätzliches Nein zu einem militärischen Schlag gegen den Irak in der alten bundesrepublikanischen Melodie des "Nie wieder!" zu intonieren.
Es spricht freilich einiges gegen diese freundliche Deutung. Schröder, der an Geschichte wenig Interessierte, ist instinktsicher genug, um zu wissen, daß er mit dem aus dem Hut gezauberten Wahlkampftrick Irak die antiamerikanische Seite des deutschen Volkskörpers kräftig zum Schwingen gebracht hat. Über die Grenzen von Generationen und Parteien hinweg kann er sich der erlösten Zustimmung all derer sicher fühlen, die so lange niemand Ernstzunehmenden mehr hatten, der ihre Verachtung gegenüber Amerika und ihre rückwärtsgewandte Sehnsucht nach der alten Bundesrepublik im stillen Winkel der Geschichte bedient und gepflegt hätte.
Der Kanzler ist viel zuwenig Sozialdemokrat von altem Schrot und Korn, um national oder gar nationalistisch zu sein. Doch mit der Art und Weise, wie er zu betonen beliebt, daß über Deutschlands Geschick nur Deutsche zu befinden hätten, schlägt er einen Herr-im-Haus-Ton an, der noch von keinem Regierungschef der Bundesrepublik zu hören war. Und die Lektüre von Heinrich August Winklers "Der lange Weg nach Westen" muß ihn darüber belehrt haben, wes Geistes Kind jene sind, die sich an solchen Tönen begeistern. Schröder versichert sich eines trüben Bündnisses: Die alten Nationalkonservativen (die schon lange von der Union enttäuscht sind) werden ihm ebenso zustimmen wie viele Bürger im Osten Deutschlands, die von der antiwestlichen und antidemokratischen Propaganda des DDR-Regimes nicht unbeeinflußt geblieben sind; die Friedensbewegten der achtziger Jahre, die um der Kontinuität der eigenen Lebenserzählung willen ihre Schieflage von damals nie begreifen wollten, sehen sich ebenso bestätigt wie die neuen, jungen Friedensaktivisten, die gerade eben das Pathos der Friedensrhetorik entdeckt haben. Eine nationale Koalition, in welcher der Streit um die deutsche Geschichte wahrhaft "aufgehoben" ist.
Daß sich Deutschland ausgerechnet unter Rot-Grün erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv an Kriegen beteiligt hat, ist als eine besonders subtile List der Geschichte gedeutet worden: Nur so habe der pazifistische Grundreflex der Republik, der in Wahrheit Ausdruck einer konsumbürgerlichen Ohne-mich-Haltung gewesen sei, überwunden werden können. Das sieht im Licht des neuen Spiels Schröders mit dem Isolationismus nun doch ganz anders aus. Der Kosovo-Krieg - der insbesondere vom Außenminister und vom damaligen Verteidigungsminister nicht aus der Gegenwart, sondern mit Rückgriff auf Auschwitz begründet worden ist - könnte so etwas wie das Stahlgewitter gewesen sein, durch das eine aus der Tradition des einäugigen Pazifismus kommende Linke hindurchmußte, um hernach mit reinem Gewissen zum Status quo ante zurückkehren zu können. Die Tatsache, daß mit einem antiamerikanisch grundierten Pazifismus wieder Stimmung gemacht werden kann und gemacht wird, läßt befürchten, daß sich die Mehrheit der rot-grünen Akteure doch nicht allzuweit von den Ausgangspositionen der goldenen achtziger Jahre entfernt hat. Jetzt zeigt sich: Es zählt und es fällt ins Gewicht, daß Rot-Grün nie die Bereitschaft oder das geschichtsphilosophische Vermögen aufgebracht hat, selbstkritisch den Geburtsfehler der Friedensbewegung einzugestehen - ihre faktische Einseitigkeit, ihre Blindheit gegenüber der sowjetischen Bedrohung und vor allem ihren naiven und daher politisch unverantwortlichen Glauben an die Möglichkeit einer Welt ohne Waffen und Kriege.
Der Außenminister versteht es, auf so weihevoll-zerknirschte Weise transatlantisch dreinzublicken, daß man den Eindruck gewinnt, seit Adenauers Zeiten habe es nie den geringsten Zweifel am Segen der Westbindung gegeben. Um so empörender ist es, daß sich - wie nun schlagartig klar wird - hinter dieser Regierungsfassade ein ganz anderes Denkgebäude verbirgt. Man denkt durchaus noch auf die alte Weise. In Washington regiert, wie nicht anders zu erwarten, ein ungehobelter Cowboy, dem nicht einmal die Deutschen die Einsicht in die Notwendigkeit von Frieden und Zivilität beibringen konnten. Die Hybris der Friedensbewegung, die in Deutschland nicht frei war vom Gefühl deutscher - aus Schuld geborener - Auserwähltheit, ist noch längst nicht verdorrt. Es hat etwas Schamloses, wenn sich Deutsche, die Amerika Freiheit und Frieden verdanken, in der Welt beliebt machen wollen, indem sie sich auf dem Rücken der Vereinigten Staaten als die einzig wahren Friedensspezialisten zu profilieren versuchen.
Rot-Grün hat sich nicht gescheut, am Ende dieser Legislaturperiode teilweise zu den eigenen Urgründen zurückzukehren. Die Lernprozesse waren weniger nachhaltig, als es aussah. Das ist sehr schade. Hätte die Linke ihren weltblinden Friedensrigorismus überwunden, hätte sie den Anteil des militärischen und gleichermaßen moralbegründeten Realismus am Erfolg der Bundesrepublik Deutschland wirklich anerkannt: Es wäre, anders als Schröders Spiel mit dem nationalen Sentiment, ein Beitrag zur nationalen Selbstfindung gewesen.