Wer fliegt morgen als RTL-Superstar raus?
gruss jack
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,233797,00.html
"Superstars"
Wie selbst Nicht-Hacker plump mauscheln könnten
Die Kritik an "Deutschland sucht den Superstar" wird immer lauter: Angeblich liegt ein Bekennerschreiber einer Computergruppe vor, die das Abstimmungsergebnis manipuliert haben will. Dass die Münchnerin Gracia so auf dem Rennen geworfen wurde, ist allerdings nur theoretisch möglich.
AP
Gracia Baur: Angeblich fehlten ihr nur 7000 Stimmen für den Einzug in die nächste Runde
Hamburg - Dass ausgerechnet Gracia Baur am Wochenende aus dem Gesangswettbewerb flog, wollten die Fans nicht verstehen - laut einer Emnid-Umfrage galt sie als die Topfavoritin auf den Titel des Superstars. Auch in der Jury herrschte Kopfschütteln, Tränen flossen.
Doch während sich die Sängerin relativ gefasst ihrem Schicksal ergab, schlug die Stunde der Verschwörungstheoretiker. Schiebung, bei der Abstimmung sei manipuliert worden, wurde gemunkelt. Die 17-jährige Vanessa, die einen relativ gesehen schwächeren Auftritt hinlegte, habe sich nur deswegen gegen ihre bayerische Konkurrentin durchsetzen können, weil deren Nummer stets besetzt gewesen sei.
Nun, so berichtet die "Bild"-Zeitung, soll sich eine Gruppe von Computergangstern zu einem Anschlag auf die Abstimmungsfreiheit bekannt haben. Mit der Aktion, so soll in dem Bekennerschreiben der "Illuminatix Crew" zu lesen sein, habe man dem Bürger aufzeigen wollen, "welche Möglichkeiten es gibt". Wie das Gemauschel vonstatten ging, sei "demnächst in einer großen Computerzeitschrift nachzulesen".
Zumindest bis dahin bleibt also die Frage: Ist das überhaupt möglich?
Wer Anfang der Achtziger den Film "War Games" (von John Badham) gesehen hat, sah dort einen War- oder Demon-Dialer in Aktion: Dabei handelte es sich um ein so genanntes "Phreaker"-Werkzeug, mit dem man in der Regel versuchte, Kontakt zu einem Modem herzustellen, dessen genaue Anwahlnummer man nicht kannte. Zu dieser Zeit liefen viele Netzwerkverbindungen noch über eine Eins-zu-Eins-Verbindung.
obs
"Superstar"-Kandidaten: Da waren es noch zehn
Hier griff der War- oder Demon-Dialer an: Die Apparatur (oder das auf einem Rechner laufende Programm) wählte in schneller Abfolge mehrere Hundert Telefonnummern in einem vorher festgelegten Nummernbereich, bis am anderen Ende die Kennung eines Modems angemessen wurde.
Solche Instrumente gibt es noch immer, entsprechende Skripte sind über einschlägige Webseiten zu finden. In der Regel handelt es sich heute nur noch um Programmskripte, die sich problemlos auch auf die Aufgabe setzen lassen, eine bestimmte Nummer mehrere Tausend Mal anzurufen und so beispielsweise einen Möchtegern-"Superstar" hochzuwählen. Dafür braucht es keinerlei Computer-Expertenwissen.
Am anderen Ende jedoch sollte eine Software sitzen, die solche plumpen Manipulationen ausfiltert, zumindest aber die Manipulation registriert und nachweisbar macht. Im Klartext: Die Techniker der Telekom hätten die angebliche Mauschelei sofort bemerken müssen.
Bei der Telekom wies man die Manipulationsvorwürfe zurück. "Es gibt keine Anzeichen dafür", sagte Pressesprecher Stefan Broßi
Außerdem wurden die verhältnisse zu den anderen Teilnehmern genannt. kann Dir also leider keine Quelle nennen.
Gruß
Avantgarde
"Der Wald wäre sehr leise, wenn nur die begabtesten Vögel singen würden."
bye peet