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Schlägt den Staatsmonopolen ihr letztes Stündlein? – Interesse an Wetten steigt in ganz Europa
Verfasser: Nicolaus Gläsner
Bonn/Paris – Die
Online-Spielergemeinschaft wächst in Europa unaufhörlich. Ein Bericht
der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2003 schätzte die
Netto-Einnahmen der Wettindustrie innerhalb der Europäischen Union http://ec.europa.eu/index_de.htm auf fast neun Milliarden Euro, so ein Bericht des europäischen Online-Nachrichtenmagazins Café Babel http://www.cafebabel.com. Die Marktbeobachter von Merrill Lynch http://www.ml.com
rechneten sie zu den Bruttoerlösen der Sportwetten, die sich bis zum
Jahre 2015 auf 150 Milliarden Euro erhöhen könnten. „Mit 30 Prozent
Spielerzuwachs allein im Jahr 2006 hat die Branche einige Neider
hervorgebracht“, schreibt das Magazin.
Zurzeit herrsche ein juristisches
Durcheinander. Diverse Wettseiten schlügen den Eingeweihten vor, Poker
oder Kasino zu spielen. Vor allem aber sollten sie dazu animieren, auf
eines der unzähligen Sportereignisse zu wetten, die jeden Tag überall
auf der Welt stattfinden: „Doch auch wenn die Websites über Lizenzen
verfügen, die von der Europäischen Kommission anerkannt sind, bleiben
sie in einigen EU-Ländern verboten: So in Frankreich, Dänemark,
Finnland, Deutschland, Ungarn, den Niederlanden und Schweden. Grund
dafür sind die Staatsmonopole.“
Doch den Staatsmonopolen könnte ihr Stündlein bald schlagen. Die European Betting Association (EBA) http://www.eu-ba.org,
die alle großen europäischen und autorisierten Spielbetreiber im
Internet vertritt, habe kürzlich einen Brief an die protektionistischen
Länder geschickt und vorgeschlagen, den Markt auf vernünftige und
gerechte Art für die Konkurrenz zu öffnen. Dies solle unter der
Vormundschaft einer unabhängigen Behörde geschehen. Jeder Betreiber
solle sich verpflichten, den Zugang für Minderjährige zu verbieten,
Abhängigkeit vorzubeugen und Geldwäsche zu bekämpfen. „Wer sich für
eine kontrollierte Liberalisierung des Wettmarktes in den europäischen
Ländern einsetzt, der will auch der Illegalität das Wasser abgraben“,
sagt Stratega-Ost-Vorstand http://www.stratega-ost.de
Helmut Sürtenich. „Nationale Grenzen gelten in Europa immer weniger.
Daher wäre es gut, wenn sich die protektionistisch eingestellten Länder
für einen Kurswechsel entscheiden würden, bevor sie juristisch dazu
gezwungen werden.“
Laut Café Babel liberalisieren immer
mehr Länder den Wettsektor im Internet: England, Malta, Belgien,
Österreich und seit kurzem Italien erlaubten ihren Bewohnern, auf Bwin http://www.bwin.com
in aller Legalität zu wetten. Doch die Divergenzen innerhalb der EU
könnten noch lange andauern, lautet die Prognose des
Nachrichtenmagazins.
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